Die notwendigen Einschränkungen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus treffen die Kulturbranche besonders hart. Durch das Schließen von Museen, Konzertlocations und Clubs fallen nicht nur für die kommenden Wochen oder gar Monate die kompletten Einnahmen weg, sondern es fallen auch die Kosten für jede Menge bereits gebuchter und geplanter Acts und Veranstaltungen an. Von der krassen Planungsunsicherheit für die Zukunft mal ganz abgesehen, da derzeit wohl niemand sagen kann wie lange und und im welchem Ausmaß weiter Einschränkungen notwendig sein werden.
Damit es aber dennoch irgendwie weitergeht haben sich zahlreiche Berliner Clubs zusammengeschlossen und öffnen ab morgen ihre virtuellen Türen und senden unter der gemeinsamen Dachmarke United We Stream jeden Tag live Dj Sets, Konzerte und Veranstaltungen aus unterschiedlichen Clubs und Locations.
„United We Stream wird in Partnerschaft mit ARTE concert die Streaming-Plattform von Berliner Clubs, Veranstalter*innen und Künstler*innen und auf einem Kanal die ganze Bandbreite und Vielfalt der Berliner Clubszene zeigen. Neben der Live-Übertragung von DJ-Sets, Live-Musik und Performances wird United We Stream auch eine Plattform für Gesprächsrunden, Vorträge und Filme rund um clubkulturelle Themen sein.“
Dabei geht es natürlich nicht nur darum, weiterhin Programm abzuliefern, sondern bei den meisten Clubs schlicht und einfach um’s Überleben. Ohne Publikum keine Einnahmen. Ohne Einnahmen kein Programm. So einfach ist die Rechnung. Damit auch weiterhin Geld und damit die Programmplanung bei den Berliner Clubs fließt, gibt es für 10, 20 oder 30 Euro pro Monat eine virtuelle Clubmarke. Das Geld ist auf jeden Fall ein verdammt gutes und wichtiges Investment in die Zukunft der Berliner Clubkultur – und mal ganz ehrlich: Jeder Abend den man sonst feiern geht kostet mehr. Alle Einnahmen der Streams fließen in einen Hilfsfond, dessen Ausschüttungen die Clubcommission Berlin nach einem bestimmten Kriterienkatalog übernimmt. Eine verdammt gute Sache. Ich wünsche mir, dass auch Städte wie Hamburg, München oder Köln ähnlich konstruktive Wege finden, um die Schweren Zeiten durchzustehen.
Gesehen bei mit Mitvergnügen Berlin / Photo by Jernej Graj on Unsplash