
Graffiti und Street Art sind Begriffe, die in der öffentlichen Diskussion meist mit Vandalismus und Sachbeschädigung in Millionenhöhe in Verbindung gebracht werden. Ob es die eigene Hauswand trifft oder die Wagen der S-Bahn, vor allem illegal angebrachte Graffiti führen – durchaus nachvollziehbar – zu Verärgerung und Strafverfolgung. Damit einher geht allerdings oft auch die pauschale Verurteilung einer Kultur, die geprägt ist von klar abgegrenzten Genres und Techniken, strengen Regeln, auch politischen Inhalten und einer großen ästhetischen Bandbreite. Einer Kultur zudem, deren bekannte Künstler auf den Straßen der Welt diskutiert und gefeiert werden, deren Werke sich mittlerweile in zahlreichen Galerien wiederfinden und deren Sprache Einzug in Design, Marketing und Werbung hält.
Was wir bei unserer Tagung genauer untersuchen wollen: das Spannungsverhältnis, dem Graffiti und Street Art – zwischen Kunst und Kommerz, Vandalismus und Aktivismus, Lifestyle und öffentlicher Protestkultur – ausgesetzt sind. Gemeinsam mit Wissenschaftlern, Praktikern und Künstlern unternehmen wir einen Streifzug von den ersten Höhlenzeichnungen über die politischen, juristischen und ästhetischen Dimensionen des Themas hin zum Selbstversuch der Teilnehmenden mit Sprühdose und Schablone.
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