Zwei Regensburger Künstler haben ein Fake Touristen Portal für ihre Stadt gestartet, das nicht nur zeigt was alles glänzt – und ärgern damit die Stadt.
Dass ein zunehmender Tourismus nicht nur gutes für Städte mit sich bringt und dass eine Stadt nicht ausschließlich durch die klassischen Sehenswürdigkeiten interessant wird, hat sich mittlerweile rumgesprochen – bis auf manch‘ eine obere Etagen der städtischen Markingabteilungen und Tourismusverbände. So scheint es zumindest, wenn man sich die weichgespülten offiziellen Tourismus Online Portale der Städte anschaut.
„Der Tourismus in Regensburg nimmt zum Teil unerträgliche Ausmaße an. Stinkende Kreuzfahrtschiffe, die tausende von Kurzbesuchern ausspucken, Reisebusse, die über weite Strecken den Blick auf die Donau versperren, Reisegruppen, die die Altstadtgassen verstopfen.“
Zwei Regensburger Künstler haben genug von Massentourismus und den immer wiederkehrenden Empfehlungen für Touristen die nach Regensburg kommen und haben kurzerhand ein eignes Onlineportal TOURISTIFICATION für ihre Stadt ins Netz gestellt. Dazu verteilen sie alternative Touristen Guides in der Stadt, weisen auf die besten No-Go-Areas hin, starten Umfragen unter den Einwohnern und geben potentiellen Investoren Tipps für vermeintliche Luxusimmobilien in Regensburg. Das ganze kommt dabei im offiziellen Corporate Design der Stadt Regensburg daher – nur mit anderen Inhalten.
Alle Bilder: Touristfikation
„Wir wollten auf das Thema aufmerksam machen. Möglichst viele Leute sollten erreicht und für die Thematik sensibilisiert werden.“
Hinter dem Projekt stecken der Regensburger Künstler Klaus Schwarzfischer aka. Schwafi und der Fotograf Hubert Lankes. Mit TOURISTIFIKATION bringen sie zum Ausdruck, dass Tourismus nicht alles für eine Stadt ist und das ein Stadtmarketing auch andere Bereiche, wie Kunst und Kultur auf der Agenda haben sollte.