Was derzeit direkt vor unserer Tür der EU in der Ukraine abgeht, ist fast nicht möglich in Worte zu fassen. Zumindest für mich nicht. Um so schöner zu sehen, dass so viele Künstlerinnen und Künstler direkt nach dem russischen Angriff zu Pinsel und Sprühdose greifen, um ein künstlerisches Statement gegen den Krieg und für Frieden setzen und ihre Solidarität mit der Ukraine öffentlich Ausdruck verleihen.
In Lüdenscheid wurde gestern ein ganz besonders großes und unübersehbares Zeichen gesetzt. Mehr oder weniger über Nacht hat ein anonymes Künstlerkollektiv, welches sich Willi & Söhne nennt, einen riesigen Schriftzug mit den Worten „Lasst uns Brücken bauen“ mit Farbe auf die Autobahn gepinselt. Über 70 Menschen haben dabei geholfen den 300 Meter langen und rund 6.000 Quadratmeter großen Schriftzug auf die Fahrbahn der Rahmedetalbrücke, ein Teilstück der A45, zu malen.
„Es herrscht Krieg in Europa. Millionen Menschen verlieren ihre Heimat und ihr Zuhause. Zu viele von ihnen auch ihr Leben. Die Pandemie hinterlässt eine zutiefst gespaltene Gesellschaft, in der die Stimmen von Faschisten und Demokratiefeinden immer lauter werden.„
In der Tat ist das Brücken bauen in der Gesellschaft gerade jetzt so krass wichtig, vielleicht so wichtig wie noch niemals zuvor. Zumindest was Europa angeht. Hoffen wir das beste, dass Putin Brücken zwar abreißen kann, wir sie aber umso stabiler wieder aufbauen.