"Perfektion macht blind und satt." Urban-Art-Pionier Case Maclaim im Interview
Urban Art

„Perfektion macht blind und satt.“ Urban-Art-Pionier Case Maclaim im Interview

In Kooperation mit Jägermeister

Wir begleiten die Arbeiten des deutschen Künstlers Andreas von Chrzanowski, vielen besser bekannt unter dem Namen Case Maclaim, schon sehr lange. Ob in Hamburg, Basel, Miami oder auf Hawaii, seine großformatigen Murals sind rund um den Globus zu finden. Zeit also, mit Case Maclaim einmal persönlich über sein kreatives Schaffen, seine Arbeitsweise und seine neuesten Projekte zu sprechen. Wir haben Case Maclaim zum Interview getroffen. Und mit etwas Glück könnt ihr den Künstler auch persönlich treffen, um gemeinsam mit dem Urban-Art-Pionier des Fotorealismus ein eigenes Meisterwerk in Kooperation mit Jägermeister zu malen.
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Case, Du zählst ohne Frage zu den erfolgreichsten deutschen Künstlern im Urban Art Bereich. Du malst Murals auf der ganzen Welt, deine Werke sind in über 20 Ländern zu finden. Lass uns doch mal in der Zeit etwas zurückgehen. Erzähle uns davon, wie Du zuallererst in Berührung mit Kunst und der Sprühdose gekommen bist.

Das ist lange her. Etwa 1994 habe ich das erste Mal Tags gesehen. Es gab einige in meiner Stadt, von Leuten die aus Berlin zurückkamen. Damals war das völlig neu und es hat mein Interesse geweckt. Sprühdosen gab es in meinem kleinen Ort eher spärlich, dennoch ist es der Anfang von etwas Neuem, unentdeckten gewesen.

Mural in Aalborg, 2020 (Photo: Case Maclaim)

Du bist für deinen fotorealistischen Stil bekannt. Dabei malst Du nicht einfach Fotos ab, sondern hast durch deine spezielle Maltechnik einen ganz eigenen und unverkennbaren „Case Stil“ geschaffen. Was zeichnet diese Technik aus?

Neu, weil es noch nie vorher da gewesen war. Die Technik des Sprühens zu entdecken war völlig faszinierend. Alle Hilfsmittel die den Umgang erleichtern, wie z.B. Caps die unterschiedliche Strichstärken besitzen, mussten gefunden werden. Vorrangig von Deos gestohlen, konnten solche Entdeckungen komplette Gamechanger sein.

Eigentlich alle Künstler träumen davon ihren eigenen Stil zu schaffen, der sie unverwechselbar und einzigartig macht. Wie ist der Weg bis zum eigenen Duktus?

Meiner Meinung nach ist der eigene Duktus bereits vorhanden. Erfahrungswerte die aus Neugier und Leidenschaft wachsen, formen den eigenen Stil und sind ein wichtiger Bestandteil, der nicht verloren gehen darf. Die Erfahrung ändert sich von Bild zu Bild, so wie sich auch Ansichten ändern. Nach einiger Zeit zeichnet sich ein Duktus immer mehr ab.

Case Maclaim bei der Arbeit (Photo: Jägermeister / Case Maclaim ) (Titelfoto: Jägermeister / Case Maclaim)

Deine Murals sind in der Regel über 100 Quadratmeter groß? Wie startest Du bei einem Mural, wenn Du vor der weißen Wand stehst? Hast Du das fertige Motiv bereits im Kopf oder lässt Du dich von der jeweiligen Umgebung und Situation spontan beeinflussen?

Das ist unterschiedlich. Es gibt Bildideen, die ich gerne umsetzen möchte, diese lassen sich als fertige Motive bezeichnen. Es gibt aber auch Motive die in situ, also aus bestimmten Situationen entstehen. Sie reflektieren einen Ort oder eine vorliegende Tatsache oder Eigenart, vergleichbar mit einer bebilderten Feldforschung.

Was sind deine bevorzugten Arbeitsmaterialien und Malutensilien. Pinsel oder Dose?

Da bin ich recht offen und nehme alles was geht. Vorrangig Walzen und Pinsel, logischerweise auch Dosen als finalen Feinschliff. Am schönsten ist es aber, wenn alles irgendwie gemixt wird. Es kam auch schon öfter vor, dass ich mit Putz und ähnlichen Materialien Bilder angefertigt habe.

Deine Murals sind wie gemalte Geschichten – zumindest fühlen sie sich so an, wenn man als Betrachter davorsteht. Woher kommt die Inspiration zu den Motiven?

Die Inspirationen zu den Bildern kommen von den vielen Reisen und sehr vielen guten Gesprächen mit meiner Frau. Sie trägt ihren Teil der Ideenfindung bei und das mit einem gesunden und realistischen Blick auf die Dinge die wir erleben. In jedem Bild steckt also auch ein Teil von ihr.

Mural in Ragusa, 2020 (Photo: Case Maclaim) | Mural in Berlin, 2018 (Photo: Falk Lehmann)

Deine Arbeiten sind unverkennbar von Menschen beeinflusst, vor allem Hände sind Dein Markenzeichen und ein immer wiederkehrendes Thema. Was fasziniert dich an Händen?

Im Gegensatz zu Gesichtern sind Hände anders lesbar. Einem Gesicht geht eine andere Betrachtungsweise voraus, es lässt sich viel leichter eine Voreingenommenheit bilden. Hände sind da anonymer. Im Idealfall betrachten wir unsere eigenen täglich, ohne uns selber zu sehen. Sie sind das menschliche Werkzeug mit deren Hilfe wir unsere Gedanken realisieren und als Sujet ein sehr starkes Gestaltungsmittel.

Mural in Oostende, 2020 (Photo: Case Maclaim)

Aktuell kann man eine künstlerische Co-Kreation, bei der man mit Dir gemeinsam ein Bild malt, gewinnen. Im Rahmen der Kooperation „Meisterwerk“ mit Jägermeister können Interessierte sich dafür mit einer Skizze direkt bei Dir bewerben und bekommen so die Chance, mit Dir zusammenzuarbeiten. Kannst Du uns verraten, worauf Du bei den eingereichten Skizzen besonders achtest? Künstlerische Fertigkeit oder Botschaft die hinter dem Motiv steckt?

Da lass ich mich völlig überraschen. Dieses Projekt ist sehr aufregend und ich liebe Kollaborationsarbeiten. Je diverser und kontrastreicher, desto spannender. Es reicht eine DM auf Instagram. Wenn dort arbeiten präsentiert sind, lässt sich das sehr schön einsehen.

Ich kann mir vorstellen, dass die Hemmschwelle für angehende Künstler groß ist, sich mit einer Skizze zu bewerben. Hast Du Tipps für alle angehenden Künstler, die sich noch auf der Reise zum etablierten Künstler befinden?

Hustling is key! Es ist wichtig nie richtig zufrieden zu sein. Selbstkritik ist gesund, genauso wie zu scheitern. Perfektion macht blind und satt.

Vielen Dank für das Interview!

Um immer auf dem Laufenden über die Arbeit von Case Maclaim zu bleiben, folgt dem Künstler auf Instagram.

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Be The Meister – Mit Jägermeister von dem Meister lernen

Wenn Du jetzt Lust bekommen hast, Case Maclaim nicht nur beim Malen über die Schulter zu schauen, sondern zusammen mit ihm kreativ zu werden, dann bewirb dich jetzt bei Case direkt für eine Co-Kreation und male mit ihm zusammen ein eigenes Meisterwerk.

Die Aktion gehört zu der gerade gestarteten Be The Meister Kampagne von Jägermeister, welche in Deutschland, Italien, Tschechien und der Slowakei anläuft und alle dazu aufruft, kreativ und aktiv das eigene Umfeld zu gestalten und zu inspirieren. Nicht nur Case und seine Urban Art sind Teil der Kampagne. Es geht auch um Musik. Für den musikalischen Bereich macht das bekannte DJ Duo Pan-Pot mit, die weltweit in den besten Clubs auflegen. Gemeinsam mit dem Duo konnte bereits ein glücklicher Gewinner zusammen einen eigenen Track produzieren. Nun geht es um die Kunst und so kannst Du mitmachen:

Du kannst Dich ganz einfach und unkompliziert direkt bei dem Meister persönlich bewerben. Case wählt am Ende aus allen Einreichungen einen Gewinner oder eine Gewinnerin aus, um mit ihr oder ihm gemeinsam eine exklusive Co-Kreation zu schaffen. Der gesamte Prozess – vom Bewerbungsaufruf bis zur Veröffentlichung – wird auf den Social-Media-Kanälen von Jägermeister und dem Künstler Case begleitet. Wir sind schon gespannt, wie das neue Meisterstück am Ende aussieht.

Weitere Infos zur Challenge und der Teilnahme findet ihr auf dem Instagram Kanal von Jägermeister. Die Teilnahme ist ab 18 Jahre.

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