Vor kurzem ist ein Artikel zu „Street Art zwischen Revolte, Repression und Kommerz“ von KP Flügel in der Novemberausgabe der Monatszeitung Graswurzelrevolution erschienen. Unter anderem mit einem kurzen Zitat und Foto von mir. Bei Interesse gibt es den Text online zu lesen. Danke KP!
„Was Street Art ausmacht, ist die politische Dimension in Form von Illegalität und der Aneignung von Stadt – viel mehr noch als ihr künstlerisches Erscheinungsbild. Dass diese Tatsache die Kunst vor der Kommerzialisierung nicht bewahrt, kann man in den letzten Jahren besonders gut an den Arbeiten von Banksy sehen“, sagt Rudolf D. Klöckner. Er setzt sich seit fünf Jahren mit der Entwicklung der Street-Art-Szene auf seinem Blog www.urbanshit.de auseinander. „Die Mauern und Hauswände auf denen der Künstler in der Stadt arbeitet, werden rausgeflext und finden sich zwei Tage später auf Ebay wieder, um danach in irgendeinen Wohnzimmern zu verschwinden. Das ist schade, entspricht aber auch irgendwie dem Zeitgeist und der Logik unserer kapitalistischen Gesellschaft. Im Wesen bleibt die Kunst vom Kommerz aber unberührt. Das macht mir Hoffnung.” Damit scheint die Entwicklung der Street Art treffend charakterisiert. Gerade in der Linken wird Street Art hauptsächlich mit einem rebellierenden Aufbegehren gegen die Verwertungsinteressen der Kulturindustrie in Verbindung gesetzt. Wenn sie aber in Galerien und Museen ausgestellt wird, steht der Vorwurf des kommerziellen Ausverkaufs und des politischen Verrats schnell im Raum.
Schablonenbilder, Tags und Graffitis werden meistens illegal auf Wände gebracht – meistens ohne explizit politische Aufstandsparolen. Dabei wird phantasiereich mit tradierten Sehgewohnheiten gespielt. So malt der englische Street-Art-Künstler Banksy einem Streetfighter statt Steine einen Blumenstrauß in die Hand. In Hamburg sprüht Walter F. alias OZ immer gleiche Smiley-Zeichen auf Rückseiten von Verkehrsschildern oder auf hässlich-graue Bunkerwände. Dafür saß er seit 1982 insgesamt über 8 Jahre im Gefängnis wegen fortgesetzter Sachbeschädigung. In Paris verziert Miss.Tic mit poetischen Pochoirs Häuserwände ganz in der situationistischen Tradition des Pariser Mai. Auch sie wurde dafür angeklagt. …“ Weiter lesen…
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Bild: Foto urbanshit