Heute Abend eröffnet Feinkunst Krüger mit der Ausstellung Dreamcatcher seine neuen Räume in der Hamburger Neustadt. Nicht verpassen!
„Nach über 13 Jahren in der Ditmar-Koel-Strasse zieht Feinkunst Krüger in neue, größere Räume an den Kohlhöfen 8. Die Eröffnungsausstellung wird kuratiert vom Hamburger Künstler Till Gerhard und findet statt vom 06. bis zum 26. November.
Zur Vernissage und Eröffnung der neuen Galerieräume am Samstag, den 05. November 2011 ab 20.00 Uhr, laden wir herzlich ein. Musik von Jessica Tomorrow & Mark Boombastik (DJ-Set)
Die Ausstellung Dreamcatcher versammelt Positionen junger, internationaler Künstler (siehe nächstes Blatt), die sich mit verborgenem Wissen, archetypischen und psychedelischen Welten und einem starken Bezug zur Natur beschäftigen.
An den Rändern der Dunkelheit wacht der Traumfänger. Ein Gespinst, einem Spinnennetz ähnlich. Bilder verfangen sich, die nicht aus dieser Welt zu stammen scheinen. Aus der Tiefe kommend, in die Tiefe gehend. Älter sind diese Bilder und tiefer wirken sie als all das, was uns in täglicher Bilderflut überschwemmt.
Sie nehmen uns mit auf eine Reise ins Ungewisse, ins Unbewusste. Der Grund wird schwammig, der feste Halt schwindet. Schlaf der Vernunft. Die innere Honigpumpe fördert ans Licht des Bewussten, was sonst nur verdrängt im Verborgenen existiert und sich nun mit aller Gewalt seinen Weg an die Oberfläche bahnt.
Es ist das Unbewusste, das sich häufig im Traum durch symbolische oder archetypische Bilder den Weg ins Bewusstsein bahnt. In unseren Träumen haben wir Zugang zu einer anderen Welt, in der die Gesetze unserer Alltagsrealität nicht gelten. Diese Bilder sind für das Wachbewusstsein häufig erschreckend, aber in ihnen steckt auch eine große Kraft.
In indigenen Kulturen war es den Schamanen vorbehalten sich durch Trance- oder Rauschzustände in diese Anderswelt zu begeben und mit den dort existierenden Wesen Kontakt aufzunehmen, um zu vermitteln oder zu heilen. Die Traumrealität diente als wichtiger Schlüssel zum Verständnis der Alltagsrealität. Ans Licht gebracht werden nun die Bilder, die sonst im Dunkel der Nacht verbleiben sollen. Stellen wir uns ihnen, denn sie erreichen uns so oder so.
Alexander Binders (Stuttgart) Fotoarbeiten, die er zum Teil mit selbst gebastelten Linsen, Prismen oder alten Sowjetkameras aufnimmt, vereinen verschwommene Symbole des Bösen oder Okkultem mit surrealen Naturaufnahmen und regenbogenfarbigen Lichtbrechungen. So entstehen Bildwelten, die einen gleichzeitig an Horror, Spiritualität und Schönheit denken lassen.
Neil Clements (Glasgow) testet in seinen Arbeiten mit morbider Faszination die Limits vermeintlich extremer Elemente künstlerischer Produktion aus der Kunstgeschichte. Überväter wie C.D. Friedrich, Malewitsch, J. Kosuth oder Ad Reinhardt kommentiert er durch ironische Brüche oder schlägt kunsthistorische Vorgehensweisen mit ihren eigenen Mitteln.
Der mit allen Medien leichtfüßig jonglierende Patrick Farzar (Berlin) wird uns für diese Ausstellung mit neuen Keramikarbeiten überraschen. Zu sehen sein werden aber auch die für ihn typischen, auf den ersten Blick naiv wirkenden, Collagen und Malereien.
Anna Grath (Hamburg) hat mit „Tausendschön & Gänsegift“ ein fundamental- romantisches Werk geschaffen, dass sich für eine Wiederbeseelung der (Pflanzen-) Welt einsetzt. Sie verbindet spielerisch altes Kräuterwissen, Fotografie, Malerei, Collage und handgezeichnete Typografie.
Danilo Stankovics (Malmö) Motivwelt ist eine Mischung aus psychedelischer Mystik, ornamentaler Abstraktion und Volkskunst, die in einer skandinavischen Naturromantik verortet ist. Er arbeitet mit Aquarellfarben und Holzeinbrennungen, benutzt aber auch die Medien der Collage und der Skulptur.
Peter Sutherland, (New York) ein viel reisender, vor allem als Fotograf und Dokumentarfilmer bekannter Künstler, arbeitet mit unprätentiösen Materialien, die er in Installationen mit seinen Fotoarbeiten in Beziehung setzt. Thematisch verbindet er ein Interesse an Sub- und Jugendkulturen mit den Gegensätzen von wilder Natur, Überlebenskampf, Freiheit und Schönheit.
Jürgen von Dückerhoff (Hamburg) fügt durch Ausradieren gefundener, meist historischer Fotos aus Bildbänden neue, surreale Ebenen hinzu, die das eigentliche Bildgeschehen ad absurdum führen oder komplett neue Kontexte herstellen.“
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Bild: Feinkunst Krüger