„Save St. Pauli Demo“ Machen „Billig-Kioske“ die Kneipenkultur in St. Pauli kaputt?

23. Februar 2018
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Stadtteile wie St. Pauli verändern sich und das schneller und intensiver als manch einem lieb ist. Wochenende für Wochenende pilgern hunderttausende Partygäste und Touristen über den Kiez, um sich zu amüsieren. Gleichzeitig ist St. Pauli Wohnort von rund 30.000 Menschen, für die der Stadtteil vor allem eins ist: Lebensraum.

Dass es dabei zu Konflikten kommt, liegt auf der Hand. Eine Entwicklung, die in letzter Zeit für besonders viel Diskussion sorgt und immer mehr für Umnut bei Gastronomen – aber auch Anwohnern – sorgt, ist die Zunahme von Kiosken und Billig-Shops, die für wenig Geld Alkohol auf der Straße verkaufen, ohne dabei den selben Auflagen wie die Gastronomie zu unterliegen.

„Denn wenn die Kultur und das Entertainment gehen, folgen auch die Kioske und Billig-Souvenirshops und übrig bleibt Leere. „

(Auszug auf der Facebook Veranstaltung)

Gerade rund um die Reeperbahn hat sich die Dichte an Kiosken in den letzten Jahren deutlich erhöht und das Getränkeangebot gleichzeitig deutlich zugenommen. Viele Kioske verkaufen auf kleinster Ladenfläche oder aus dem Fenster nicht nur Flaschenbier, sondern auch Long Drinks und frisch gezapftes Bier. Gleichzeitig sind die behördlichen Auflagen für Kioskbetreiber gleich geblieben. Das ist ungerecht und tut dem Stadtteil langfristig nicht gut, so ist eine immer lauter werdende Stimme aus dem Stadtteil zu hören.

Eine Initiative aus Gastronomen und Anwohnern sieht die lokale Gastronomie und kulturelle Vielfalt in St. Pauli dadurch akut gefährdet und ruft morgen zum Demonstrationszug und Kundgebung auf.

Save St. Pauli

Gemeinschaftlich für die Vielfalt St. Paulis
für die Stärkung kultureller Betriebe und Projekte
für Livekultur und Entertainment
-> für gleiche Auflagen bei Kiosken (mit Alkoholausschank) und Gastronomien

24.02.2018
Start um 19.30 Uhr, Hans Albers Platz

Facebook Event

„So ist die kulturelle Vielfalt St. Paulis aufgrund verschiedener Entwicklungen stark gefährdet. Die Anzahl der Kioskbetriebe hat sich in den letzen 10 Jahren verfünffacht. Fakt ist, dass ein Großteil dieser Kioske nicht die gleichen Auflagen hat wie Gastronomien, obwohl ihr Kerngeschäft aus dem Abverkauf von Alkohol besteht.  Während gastronomische Betriebe Toiletten vorhalten, Brandschutz und Schallschutzmaßnahmen nachweisen müssen und vielerlei Abgaben zu tragen haben, verfügen die meisten Kioske noch nicht mal über Toiletten und haben in der Regel noch nicht mal ein Nahversorgungsangebot. (Womit auch klar sein sollte, dass sich keiner pauschal und grundsätzlich gegen Kioske wendet, sondern hier durchaus Unterschiede zu machen sind).  Die Folgen sind vielfältig: um gastronomische und kulturelle Betriebe siedeln sich Trinkkioske parasitär an, Gäste verzehren im öffentlichen Raum, gehen aber beim Nachbarn tanzen. In den Wohnstraßen avanciert das sogenannte Cornern zu Massenansammlungen von mehreren 100 Personen, die bis in die frühen Morgenstunden eine Nachtruhe unmöglich machen, den Straßenverkehr inkl. etwaiger Polizeieinsätze behindern, zu eklatanter Vermüllung und Verdreckung führen und aufgrund von alkoholbedingten Randerscheinungen tatsächlich auch die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährden.“

(Auszug aus der Facebook Veranstaltung)

Bild (CC BY 2.0) Carsten Frenzl

Rudolf

Gründer von Urbanshit. Brennt für Urban Art seit dem er denken kann. Lebt und arbeitet in Hamburg.

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