Am Wochenende fand die erste ‚Parasites – illegal exhibition‚ in Hamburg statt. Ort war ein Hamburger Baumarkt, die Max Bahr Filiale im Stadtteil Altona.
Ziel und Inhalt der Ausstellung war es, das unerschöpfliche Materiallager aus den Regalen des Baumarktes in spontane skulpturale Kunstobjekte zu transformieren und so den Baumarkt in eine Galerie zu verwandeln. Umgesetzt wurde das Konzept durch die zwei eingeladenen französischen Künstler Antoine Lejolivet, 35, und Paul Souviron, 29, welche unter dem Pseudonym Encastrable arbeiten.
Die Aktion war ein voller Erfolg, zur Vernissage am Samstag, den 19.09.09 kamen über 100 Besucher, zusätzlich zu den nichts ahnenden Kunden und Angestellten. Für etwas mehrt als eine Stunde wurde der ansonsten dem reinen Konsum gewidmete Raum der Gewerbehalle zu einem neuen Ort. Die Aktion veränderte jedoch eigentlich weniger den Ort als die Wahrnehmung der Betrachter.
Auf die Ausstellung aufmerksam gemacht wurde mit einer Aufkleber-Aktion im Vorfeld, sowie 24 Stunden davor via Mail, SMS, Twitter und Facebook, sowie die Internetseite von Parasites.
Die Veranstalter, welche mit der Parasites #1, den Start für ein 4 mal im Jahr stattfindendes Kunstformat geschaffen haben, bezeichnen sich selber als die „Schweinegrippe der Kunst“
“Du kannst uns nicht entkommen, wir schleichen uns in das System, wir sind die Revolution auf Samtpfoten. Neue Räume für Off-Kultur schaffen? Wozu? Es gibt doch genug Räume – man muss sie sich nur nehmen! Street Art hat die Straße zur Galerie gemacht, wir machen die ganze Welt zu einer Ausstellung!
Nach der Veranstaltung im Baumarkt gab es eine Aftershowparty und Finissage im nebenan liegenden Frappant, welches in einem alten Karstadt und Bürokomplex der 70er Jahre, 120 Künstler beherbergt und sich über die letzte Zeit zu einer wichtigten und etablierten Kunst- und Kulturstätte des Off-Bereiches in Hamburg etabliert hat. Einen ausführlichen Artikel über die Aktion gibt es bei rebel:art.
Fotos: Daniel Feistenauer | Hamburg