Wenn man durch die Stadt läuft begegnen einem viele hundert bis tausende von Werbebotschaften. Jeden Tag. In Genf soll das nun bald anders sein. Ab 2025 soll nach einem Beschluss des Genfer Stadtparlaments das aufhängen von Werbeplakate im öffentlichen Raum nicht mehr erlaubt sein, ausgenommen sind Plakate die für kulturelle Veranstaltungen werben. Damit folgt die Stadt Genf der Idee von „Zero Pub“, einer Bürgerinitiative, die sich seit etlichen Jahren für eine werbefreie Stadt einsetzt. Genau das soll in vier Jahren in der Schweizer Stadt nun Realität werden.
Nicht alle in Genf finden die Entscheidung gut. Der Stadt gehen dadurch vermutlich Einnahmen für die öffentlichen Kassen in Millionenhöhe verloren. Städte vergeben in der Regel die Werberechte an ausgewählte Firmen wie JCDecaux, Ströer oder Wall die dadurch die Erlaubnis bekommen stationäre Werbeflächen im öffentlichen Raum zu installieren, um diese dann gewinnbringend zu vermieten. Neben Geld bekommen die Städte dazu meistens noch kostenlose Stadtmöbel, wie Bänke oder Bushaltestellen, sowie bestimmte Unterhaltungsdienstleistungen dieser. Ein Deal, der zur Folge hat, dass die öffentlichen Räume, primär die gut frequentierten, mit Werbung zu gepflastert werden und die Stadt die Kontrolle abtritt.
Auch in anderen Städten setzen sich Initiativen für einen weitestgehend werbefreien öffentlichen Raum rein. In Berlin und Hamburg beispielsweise gibt es mit Berlin werbefrei und Hamburg werbefrei zwei größere Projekte, die ein ganz ähnliches Ziel wie in Genf verfolgen und einen Volksentscheid anstreben.
Auf tagesschau.de gibt es weitere Informationen zum „Zero Pub“ Projekt und der wohl bald weitestgehend werbefreien Stadt Genf. Danke an Ronny für den Hinweis.