Street Art meets Kunst im öffentlichen Raum – In Bremen hat ein unbekannter Künstler oder eine Künstlerin über Nacht eine Bronze-Statue am Wall aufgestellt. Die aus Bronze gegossene Statue zeigt das Abbild eines Mannes mit Mütze, der, leicht gebückt, einen leeren Einkaufswagen vor sich her schiebt. Der Griff des Einkaufswagen ist ein Barcode, hinter dem sich das Wort „Emptiness“ verbirgt, wenn man den Code scannt. Ein Kunstwerk und eine digitale Message, die reichlich Raum für Interpretationen bieten und ziemlich gut in die aktuelle Zeit passt.
Nachdem die Guerilla Skulptur gleich am nächsten Tag, nach dem sie aufgestellt wurde, durch die Presse ging und die zuständigen Ämter den Absender des Kunstwerkes natürlich nicht kannten, wurde erstmal ein Bauzaun um das neue Kunstwerk gebaut. Was mit der illegalen Skulptur passieren wird ist noch nicht klar. Es wäre aber ein Wunder, wenn die Stadt sie stehen ließe. Schön wäre es.
Eine Bronze-Statue zu gießen und sie im öffentlichen Raum aufzustellen ist weder eine einfache, noch eine günstige Sache. Man kann also davon ausgehen, dass sich der oder die Künstlerin hinter dem Werk viel Zeit, Schweiß und einiges an Geld investiert hat, mal ganz abgesehen von der perfekten künstlerischen Umsetzung und der pointierten Botschaft des Kunstwerkes. Um so schöner zu sehen, dass Street Art auch in Form von „klassischen“ Skulpturen mit zeitgemäßen Themen ihren Weg in den öffentlichen Raum findet und gleichzeitig das angestaubte Image der städtischen Kunst-im-öffentlichen-Raum-Programme ein wenig in ein neues Licht rückt. Ganz nebenbei könnte die Aktion aufgrund der großen öffentlichen Wahrnehmung ein neues Street Art Sub-Genre des „Skulpturen Bombings“ lostreten. Wünschenswert wäre es.