Eingestrickte Laternenpfähle oder Verkehrsschilder sieht man in Großstädten an vielen Ecken. In Hamburg wurden nun Poller mit bunter Wolle eingehäkelt, um sie kontrastreicher und damit gut sichtbar für Menschen mit Sehbehinderung zu machen – um Unfälle im öffentlichen Raum zu vermeiden.
Bei der Gestaltung von Städten und öffentlichen Räumen werden leider in der Regel immer wieder Menschen mit speziellen Bedürfnissen vergessen. Auch wenn seit Jahren das barrierefreie Design öffentlicher Orte als Leitsatz in der Planung gilt, sind viele Dinge in der Stadt eher funktional oder ästhetisch konzipiert, ohne darauf zu achten, ob sie auch für möglichst alle Menschen in der Stadt wirklich funktionieren.
Um darauf aufmerksam zu machen, wurden in der Hamburger Innenstadt an vielen Orten Poller mit roter und weißer Wolle eingehäkelt, um die Barrieren kontrastreicher zu gestalten. Während die meisten Menschen die unscheinbaren grauen oder silbernen Poller ohne Probleme erkennen, ist es für Menschen mit Sehbehinderung oft schwer und sie erkennen erst spät und dann schmerzhaft, dass ihnen ein Poller den Weg versperrt. Gestrickt wurden die Street Art „Poller-Mützen“ von Blinden und Menschen mit Sehbehinderung.
Warum also nicht das Design von öffentlichen Räumen und rein funktionalen Gegenständen, wie Poller, mit der Gestaltung durch bunter Street Art kombinieren? Das Ergebnis kann die Stadt nicht nur bunter und damit interessanter machen, sondern auch funktional viel bewirken. Wie in diesem schönen Beispiel eine kontrastreiche Pollergestaltung, die Menschen mit Sehbehinderung dabei hilft sich unfallfrei durch die Stadt zu bewegen.
Hinter der Aktion steckt der Der Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg e.V., der sich für die Belange von Binden und Menschen mit Seheinschränkung einsetzt. Dazu gehört vor allem auch eine blindengerechtes Design der Stadt und ihren öffentlichen Orten.