Seit ein paar Tagen zeigt ein riesiger Smiley auf der Kibbelstegbrücke zwischen Speicherstadt und Hafencity in Echtzeit an, ob die Bewohner im Stadtteil glücklich oder unglücklich sind.
Der sieben Meter große Smiley ist an mehrere Überwachungskameras im Stadtteil gekoppelt, die mittels Gesichtserkennung die Emotionen der Passanten und Bewohner aufnehmen. Der Smiley spiegelt dann die kollektive Gefühlslage der Menschen in Echtzeit anhand eines fröhlichen oder traurigen Emoji wider.
Die Kunstinstallation Public Face ist eine Gemeinschaftsarbeit der drei Künstler Julius von Bismarck, Benjamin Maus und Richard Wilhelmer. Die Installation wurde zuvor bereits in mehreren anderen Städten gezeigt und macht nun an der Elbe Station. Nach Hamburg hat das Kunstwerk die neue Kuratorin der Hafencity Ellen Blumenstein geholt, die mit Public Face ihr neues Programm für Kunst im öffentlichen Raum in der Hafencity startet.
„Die jeweilige Stimmung des Smileys basiert auf den Gesichtsausdrücken von Passant*innen, die von Sicherheitskameras im Stadtteil erfasst werden. Ohne diese zu speichern, sendet eine Software die gemessenen Daten in Echtzeit an die Mechanik der Apparatur. Dort übersetzt ein von den Künstlern entwickelter Algorithmus die Informationen in eine konkrete Emotion, die dementsprechend weder von Einzelpersonen beeinflusst werden kann noch individuelle Befindlichkeiten wiedergibt. Auf diese Weise verlagert das Public Face die Wahrnehmung von der eigenen Verfassung auf die Gefühlslage anderer Menschen in der Umgebung und wirkt potenziell gemeinschaftsfördernd. Zugleich lenkt es die Aufmerksamkeit auf die Überwachungsinstrumente, die den öffentlichen Raum vielerorts im Visier haben. „
Bilder © Carsten Dammann