Zwei Frankfurter haben sich ihre eigene Straßenbahnhaltestelle vor die Tür gebaut. Cajus und Paola sind zwei junge Architekten, die längst nicht in allen Punkten d’accord sind mit der Stadtpolitik und die Stadtentwicklung in ihrer Stadt Frankfurt kritisch hinterfragen.
Um zu zeigen, dass man als Bürger nicht tatenlos zuschauen muss, sondern sich einmischen und Stadtwicklung aktiv beeinflussen kann, haben sie in einer Guerilla-Aktion eine selbstgebaute Tramhaltestelle gebaut und auf die Straße gebracht.
Mit Restmaterialien aus einer Tischlerei haben sie in einer nächtlichen Aktion die zusätzliche Haltestelle der Straßenbahn in der Offenbacher Landstrasse installiert.
Auf Nachfrage sagten die Macher uns „Der Grund war nicht primär das es an der Offenbacher Landstraße im Osten Frankfurts eine Haltestelle zu wenig gibt (Tatsache ist aber das eigentlich alle 400m eine Haltestelle bereitgestellt werden sollte…) sondern das die urbane Situation es einfach hergab, Leuten einfach mal eins zu eins erlebbar zu machen, das auch eine integrative Stadtpolitik, im Hinblick auf zukünftige Veränderungen funktionieren kann und sollte.“
Mittlerweile hat die Stadt Frankfurt bereits mit einem Bußgeld in Höhe von 500 Euro gedroht. Die Haltestelle wird wieder abgebaut und anschließend als Unterstand für einen lokalen Fußballverein genutzt.
Fotos: Superstructur / seilerbahn (Mit freundlicher Genehmigung)
Cajus und Paola betreiben zusammen das Kollektiv Seilerbahn, ein Experimentierraum für urbane Gedanken und Praxistests.