OPEN MUSEUM von BALTIC RAW auf dem Plateau zwischen Kunsthalle und Galerie der Gegenwart in Hamburg. Vom 17.8.-30.9.2012 gibt es Open Air Austellungen, Performances und Musik. Gute Sache – Endlich wagt sich auch die Hamburger Kunsthalle mal ein Stück weit in den Stadtraum hinaus.
„In der Zeit von 15. August bis 30. September baut die Gruppe BRO auf dem Plateau der Hamburger Kunsthalle eine Kunststadt auf. Auf dem 37×37 m Platz wird eine große, flächendeckende Installation (eine begehbare Holzskulptur) aufgestellt. Diese besteht aus einem Haupt- und mehreren Nebengebäuden (Spielstätten, Bühnen, Galerien, etc.). Das Hauptgebäude (Kiosk) dient als Treffpunkt für Information und Austausch.
Besiedlung: In den Nebengebäuden findet das Programm, eine Mischung aus Aufführungen und festen Installationen hamburger und internationalen KünstlerInnen statt. Auch Aufführungen, wie Perfomances und Konzerte, beleben in den 6 Wochen den Platz. Der Zusammenspiel aller Bühnen (Spielstätten, Nebengebäuden) erzeugt eine permanent hohe Geschäftigkeit, Aktivität und Spannung. Dies fordert die Besucher zum Dialog und zur Auseinandersetzung auf. Wird an einer Stelle noch aufgebaut, wird an der anderen gerade abgebaut, während an einer dritten ein stiller Ort zum Verweilen geschaffen wurde. Das Gesamtereignis (Installation und Aktion) ist wie ein Basar verschiedener Modelle und Entwürfe in der Kunst, gleichfalls auch Abbild und Gradmesser urbaner Lebensentwürfe in heutigen Metropolen.
Das OPEN MUSEUM-Projekt findet an zwei Standorten statt (Plateau Hamburger Kunsthalle und auf einem Brachgelände im Hamburg St. Georg/Bahnhofsviertel). Eine Videoübertragung überbrückt die beiden Orte. Zu zeigen wäre, wie der öffentlicher Raum innerhalb einer Entfernung von etwa 800 m ein völlig anders Gesicht bekommt (Psychogeografie).
* Der Titel „OPEN MUSEUM“ spielt auf den kulturellen Auftrag des Museumbetriebes an, dessen Selbstverständnis und Formen der Kulturvermittlung.
BALTIC RAW ORG Kunst ist temporär und handelnd. Ein Werk bleibt materiell nicht bestehen. Module und Material der Installation werden recycelt und weiter genutzt, um einen ideellen und stofflichen Kreislauf zu begründen. Die Inszenierungen der Künstlergruppe thematisieren aktuelle gesellschaftliche Diskurse (z.B. Klima, Netzwerke, aktuell den sich wandelnden Begriff der Arbeit).
Die rohe Bauform – der wie ein modellhafte Entwurf ist – und die Intensität der täglich wechselnden Programme aktivieren die BetrachterInnen. Auf diese Weise entsteht eine Teilnahme, die soweit geht, dass der Einzelne Bestandteil eines gestalterischen Ganzen wird. Eigentlich erschaffen die BetrachterInnen selbst die Szenerie.
BALTIC RAW ORG hinterlässt gedankliche und räumliche Lücken im Bewusstsein aller Beteiligten.“
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