Die Protest-Gruppe Dies Irae hat am Tag der Eröffnung der Elbphilharmonie Werbeplakate rund um das neue Konzerthaus gekapert, die die Hamburger daran erinnern, was ihnen das neue Konzerthaus wert ist.
Gestern wurde die Elbphilharmonie in Hamburg in einem großen Festakt mit 2.000 geladenen Gästen eröffnet. Wie zu erwarten war die Eröffnung des neuen Konzerthauses, das mit sechs Jahren Verspätung und zehn mal höheren Baukosten als ursprünglich geplant, ein ziemliches Prachtstück geworden ist, das große Thema in der Stadt. Die Kanzlerin und der Bundespräsident waren zu Gast in der Stadt und keines der großen Leitmedien hat dem Thema nicht zumindest eine seiner größeren Hauptgeschichten gewidmet. Allgemein war gestern ziemlich viel Freunde und Euphorie in der sonst eher nass-kalten Hamburger Luft zu spüren.
Plakat von Dies Irae am Hamburger HBF (Alle Bilder: Dies Irae)
Wir hatten leider selber noch nicht die Gelegenheit einen Blick in das neue Konzerthaus zu werfen, werden es aber ganz sicher, so bald wir die Zeit finden, nachholen. Die „Elphie“, wie sie einige Hamburger bereits liebevoll nennen, ist ohne Zweifel ein großer Zuwachs für Hamburg. Ein neues Konzerthaus – und dazu noch ein so großes und akustisch entsprechend aufgestelltes – ist immer gut für eine Stadt. Mit der Elbphilharmonie gewinnt Hamburg musikkulturell stark dazu.
Bleibt ein kleines Aber: Es scheint vor all der Euphorie (so wie gestern stellen wir es uns ungefähr vor, wenn eine Stadt auf Drogen ist) der ein oder andere ganz vergessen zu haben, dass der Bau eine ganze Menge Geld verschlungen hat, ein Großteil davon Steuergelder. Waren die letzten Jahre doch eher von der Stimmung geprägt: „Ein neues Konzerthaus für Hamburg? Sehr gerne, aber bitte nich für soviel öffentliches Geld.“
Die Protest- und Adbusting-Gruppe Dies Irae hat pünktlich zur Eröffnung der Elbphilharmonie eine ganze Reihe an Werbekästen rund um den Hauptbahnhof und in der Hafencity gekapert, um die Werbeplakate durch alternative Botschaften zu ersetzen. Friedliche Botschaften, die die Hamburger daran erinnern, was der Stadt ihr neues Konzerthaus wert ist.
Plakat von Dies Irae vor der Elbphilharmonie und am HBF
Plakat von Dies Irae am HBF