Nach dem Magic City bereits in Dresden zu sehen war, ist die Wanderausstellung weitergezogen und seit kurzem in München zu sehen.
Seit Mitte April ist die letztes Jahr gestartete Ausstellung Magic City – Die Kunst der Straße im Münchener Olympia Park zu sehen. Kuratiert von Carlo McCormick und Ethel Seno, zeigt die Ausstellung ein breites Spektrum an Urban Art Positionen von über 50 Künstlern in einer gemeinsamen Wanderausstellung.
Wer Street Art sehen möchte, der braucht nicht ins Museum oder eine Ausstellung gehen. Street Art findet auf der Straße statt. Sie lebt vom öffentlichen Raum und andersherum lebt der öffentliche Raum von der Kunst, die ihn nutzt. Street Art lässt sich nicht ohne weiteres ins Museum transportieren. Urban Art – als Sammelbegriff für Kunst, die sich im urbanen Kontext bewegt oder daraus entwickelt hat – hingegen lässt sich sehr wohl im White Cube oder Museum präsentieren. Genau das wird auch vermehrt gemacht. Seit einigen Jahren gibt es immer mehr Museen und Dauerausstellungen, die Urban Art im Innenraum zeigen. Das macht auch die Wanderausstellung Magic City und ist damit eine der ersten großen Ausstellungen, die versucht ein möglichst umfangreiches ein Abbild der Urban Art von der Entstehung bis heute zu zeigen und damit auf Tour geht.
Magic City zeigt dabei bunte und laute Kunst, die auf der Straße ähnlich auffällt, wie in der Ausstellung. In der Magic City gibt es aber auch stillere Positionen, wie beispielsweise die von Biancoshock oder Icy & Sot. Der italienische Künstler Biancoshock hat sich in der Interventionsreihe „Identity Malta“ über zwei Jahre hinweg mit dem Thema Flucht und der Ankunft Geflüchteter auf der Mittelmeerinsel Malta beschäftigt. Ausschnitte des Projekts sind in der Ausstellung zu sehen. Das amerikanisch-iranische Künstlerduo Icy & Sot steuern eine Installation bei, die die Ursachen von Flucht zeigt: Der Nachbau eines zerbombten Wohngebäudes auf einen Boot.
Biancoshock „Identity Malta “
Icy & Sot
Allgemein gibt es in der Magic City einen großen Rundumschlag urbaner Kunst zu sehen. Von den Anfängen bis heute. Von Bildern des frühen New Yorker Graffiti der 1970er Jahre der Fotografin Martha Cooper und Videoaufnahmen New Yorker Whole Trains von Henry Chalfant, geht die Reise über Installationsminiaturen von Slincachu bis hin zu großen Wall Paintings von HERAKUT oder Tristan Eaton, 3D Malerei von Truly und Installationen von Brad Downey, Spy oder Bordalo II.
Videoinstallation von Henry Chalfant
Insgesamt sind die Arbeiten von rund 50 Künstlern aus unterschiedlichen Ländern rund um den Globus zu sehen. Viele der Arbeite sind speziell für die Ausstellung von den Künstlern angefertigt worden. Andere Bilder, wie zwei frühe Siebdrucke von Banksy sind Galerie-Leihgaben, ohne dass die Künstler sich aktiv zu der Ausstellung commited haben. Darum kommt man bei einer Urban Art Ausstellung im Innenraum, die darauf abzielt das Thema möglichst breit zu vermitteln, leider nicht herum.
Roa
Künstler: AIKO, Anders Gjennestad, Andy K, Asbestos, Banksy (Galerie-Leihgabe), Ben Heine, Benuz, Biancoshock, Blek le Rat, Bond TruLuv, Bordalo II, Brad Downey, Christy Rupp, Dan Witz, Daze, Ericailcane (Galrie-Leihgabe), Ernest Zacharevic, Faith47 & Imraan Christian, FINO’91, Ganzeer, Gregor Wosik, Henry Chalfant, HERAKUT, Icy & Sot, INSA, Isaac Cordal, Jaime Rojo, Jordan Seiler, Jens Besser, Juandres Vera, Leon Keer, Loomit, MadC, Mark Bode, Martha Cooper, Motomichi Nakamura, Niels Shoe Meulman, OAKOAK, Odeith, OLEK, Ori Carino & Benjamin Armas, Qi Xinghua, Replete, ROA, Ron English, Shepard Fairey, Skewville, Slinkachu, SpY, The London Police, Tristan Eaton, Truly, WENU, WON ABC, Yok & Sheryo
HERAKUT
Kuratiert wurde die auf fünf Jahre angelegte Wanderausstellung von Carlo McCormick gemeinsam mit Ethel Seno. Carlo McCormick hat neben zahlreichen Ausstellungen eine Menge an Büchern zum Thema Urban Art veröffentlicht, darunter das Buch Trespass, dass sich mit der Geschichte urbanen Art beschäftigt.
Noch bis zum 3. September 2017 ist Magic City in München zu sehen. Danach zieht die Ausstellung weiter nach Stockholm, wo sie ab dem 1. November 2017 zu sehen sein wird. Es folgen weitere Stationen in Europa und den USA.
Magic City in München
13. April bis 3. September 2017
Dienstag – Freitag & Sonntag 10 – 18 Uhr
Samstag 10 – 22 Uhr
Eintritt 7,90 – 14,90 Euro
Olympia Park München
Titelbild: Isaac Cordal