Video – "5 Minutes" mit Fino aus Berlin

19. November 2014
1 min read

Die Kollegen von ilovegraffiti haben in Kooperation mit  in ihrer Videoserie “5 Minutes” in der neuesten Folge „Fino“ von der QB und TCR Crew aus Berlin mit der Kamera begleitet.

Der Mann gegenüber hat kein Gesicht. „Kann er uns hören?“ Die Anwesenden feixen und sprechen über den Gehandikapten, statt mit ihm. Gesichter schaffen Identität. Gesichtslose werden zur dritten Person. Die Sache mit meinem Gesprächspartner ist, dass er zwei Identitäten hat und natürlich ein Gesicht. Das allerdings verbirgt er unter einem komischen Ding. Groß ist es und weiß, handgefertigt aus Pappe und Acryl mit orangefarbenen Punkt nebst Guckloch in der Mitte. En miniature und aus Plastik steckt es auf Sprühdosen. Ein Cap. Ein Hut eben. „Bist du der CRO der Graffitiszene?“

Natürlich nicht. Der Mann, der sich in seinem wahren Leben FINO nennt, sitzt auf einem schwarzen Sessel im Hinterzimmer eines Ladens in Berlin. Keine 6 m2 ist der Raum groß. An den Wänden hängen Variationen aus Farbe und Talent. FINO ist ein Illegaler. Dessen Dasein seit über 20 Jahren von Graffiti bestimmt ist, weil er sich nichts Schöneres vorstellen kann. Vielleicht auf den Mond fliegen, aber selbst da würde er am liebsten bomben wollen.

Wie lebt so einer, der sich teilen und verbergen muss?

FINO wurde Ende der 70er Jahre in West-Berlin geboren und wuchs als ganz normales Kind auf. Mit Zeichenblöcken, Filzern, Bunt- und Bleistiften. Die Kinderbilder klebten am Kühlschrank der Eltern. Sein ganzes Leben, selbst als er noch nicht zur Schule ging, blätterte er in den Kunstbüchern seines Vaters. „Das isses“, dachte er später. Malen, sich selbst mit Formen und Farben verwirklichen. Die französischen Impressionisten hatten es ihm angetan. Manet, Monet, Renoir. Die Balletttänzerinnen von Degas. Kunst, die sein Herz berührte und in die Seele eindrang. Andere träumten davon, Pilot zu werden und um die Welt zu fliegen. FINO wollte Künstler werden. (Text von Sarah Paulus)

Weitere Folgen von „5 Minutes“

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via ilovegraffiti | All Pictures © Rolf G. Wackenberg

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