
"Der Kongreß vereint zwei Felder kultur- und kunstgeschichtlicher Stadtforschung, die derzeit oft auseinanderfallen: die gebaute und die dargestellte Ordnung des Urbanen. Diese sind wesentlich sowohl für die Erfahrung wie für die Planung von Stadt. Schließlich produzieren Darstellungen - vor allem literarische und bildliche – Vorstellungen von Stadt, die die gebaute Ordnung zugleich reflektieren und hervorbringen und dabei in vielfältigen Wechselwirkungen mit politischen, soziologischen und theoretischen Diskursen zum Städtischen sowie urbanen Praktiken stehen. In einer zunehmend spezialisierten Stadtforschung droht die gegenseitige Bezugnahme der beiden Ordnungen indes aus dem Blick zu geraten: Konkrete bauliche Zusammenhänge interessieren eine ‚Bildwissenschaft‘ oder textlich basierte Disziplinen weniger. Umgekehrt werden Bild- oder Schriftmedien für die Analyse von Baulichkeiten nur punktuell und zu selten hinsichtlich ihrer medienspezifischen Gesetzmäßigkeiten genutzt. Künstlerische Interventionen erscheinen isoliert als ein drittes Feld, das wissenschaftlich noch zu wenig mit der Architektur, den Bildern von der Stadt oder den Texten darüber in Verbindung gebracht wird. ..."
________________ via Mail, danke für den Hinweis all images © Jean Louis Tirpienne/ Adolphe Bayot: Prospekt der Piazza, Vittorio Emanuele in Turin, 1845