Der Street Artist einsa ce kombiniert Natur- und Technikwelten in hybriden Tier-Installationen, die er in den Städten aussetzt. Wir haben mit dem Urban Art Künstler aus dem Ruhrpott über seine Leidenschaft, die Botschaften seiner Installationen und die Vergänglichkeit von Street Art im Interview gesprochen.
Urbanshit: In Hamburg habe ich deine Installation das erste Mal vor rund einem Jahr gesehen und entdecke seitdem immer mehr auf den Straßen. Du bist aber schon um eines länger dabei. Seit wann machst du Street Art?
einsa ce: Street Art mache ich seit knapp zehn Jahren. Seit circa vier Jahren habe ich mich auf die Tier-Mechanik-Installationen spezialisiert. Viele meiner Arbeiten hängen mittlerweile nicht mehr in Hamburg. So schnell wie sie da waren, waren sie auch wieder weg.
„Viele meiner Arbeiten hängen mittlerweile nicht mehr in Hamburg. So schnell wie sie da waren, waren sie auch wieder weg. „
RBNSHT: Was steckt hinter dem Künstlernamen „einsa ce“?
einsa ce: Der Name hat eigentlich keinen größeren Sinn. Mir war früher der Name nicht so wichtig. Bei der ersten Ausstellung musste dann ein Name her und da kam mir spontan „einsa“ in den Sinn. Das „ce“ kam dann mit den Tier-Mechanischen-Installationen dazu, da es sich um die Kennzeichnung für elektronische Geräte handelt und zu meinen Arbeiten passte.
RBNSHT: Was motiviert dich Street Art zu machen und Deine Installation im öffentlichen Raum auszustellen?
einsa ce: Anfangs lag meine Motivation mehr darin, meine Arbeiten einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Momentan liegt meine Motivation darin, mit dem Untergrund oder dem Ort zu interagieren und ein Gesamtkunstwerk zu schaffen. Dieses soll den Betrachter auch zum Nachdenken animieren.
RBNSHT: Viele deiner Installationen sind Tiere. Hast du ein besonderes Faible für Tiere?
einsa ce: Tiere wählte ich aufgrund dessen, da sie mir wegen ihrer Artenvielfalt, vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten in Bezug auf Anatomie, Form und Farben geben. Ausserdem sind sie ein Teil der Botschaft, die ich mit meinen Arbeiten vermitteln möchte.
RBNSHT: Elektronik und Natur stehen auf den ersten Blick eher in einer Konkurrenz zueinander. Hat die Kombination eine bestimmte Bedeutung in deinen Installationen?
einsa ce: Die Kombination in meinen Arbeiten soll einen kritischen Blick auf die Digitalisierung und Mechanisierung unserer Umwelt werfen, da die Natur und Tierwelt immer mehr unter dieser Entwicklung zu leiden haben. Für mich ist es wie ein Blick in die Zukunft, in der die Tiere sich diesen Folgen anpassen und versuchen so zu überleben.
„Die Kombination in meinen Arbeiten soll einen kritischen Blick auf die Digitalisierung und Mechanisierung unserer Umwelt werfen, da die Natur und Tierwelt immer mehr unter dieser Entwicklung zu leiden haben.“
RBNSHT: Viele deiner Installationen haben einen USB-Anschluss. Passiert etwas, wenn man das Kabel mit seinem Computer oder Handy verbindet?
einsa ce: Bisher passiert nichts, da es keine echten USB-Stecker sind. Der USB-Stecker steht bisher nur symbolisch für die Verbindung zwischen Natur und Technik.
RBNSHT: Könnte das nicht der nächste Schritt sein, dass deine Installationen per USB in die Interaktion und direkte Kommunikation mit dem Betrachter treten?
einsa ce: Einige meiner Arbeiten habe ich auf Ausstellungen bereits mit Funktionen wie Bewegung und Licht versehen. Daher ist die Idee diese Funktionen noch mit dem USB-Stecker zu verbinden nicht weit entfernt. In Bezug auf eine Funktion über den USB-Stick im öffentlichen Raum darf in Zukunft aber nicht zu rechnen sein.
RBNSHT: Wie regieren die Leute auf der Straße, wenn sie deine Installationen entdecken?
einsa ce: Dazu kann ich nicht viel sagen, da ich die Reaktionen auf der Straße nicht oft miterlebe. In persönlichen Gesprächen und über Social Media bekomme ich größtenteils nur gutes Feedback dafür.
All Pictures by courtesy of the artist einsa ce
RBNSHT: Nicht nur auf der Straße, sondern auch in der Galerie kann man deine Arbeiten sehen? Wann gibt es die nächste Ausstellung mit deinen Werken?
einsa ce: Die nächste Soloausstellung findet am 30. November 2018 in der Bochumer Sold Out Gallery statt.