Der Künstler Hermann Josef Hack hat im Herbst letzten Jahres zusammen mit Andreas Pohlmann Deutschlands erste „Flüchtlingsakademie der Freien Künste„ gegründet“. Die “Refugee Academy of Arts and Culture” hat einen mobilen Sitz und bietet Raum für Kunst und Kultur für Refugees an.
„Kontakstelle“ aus Bildern des Künstlers Hermann Josef Hack vor dem Haupteingang der Messe.
(Foto: Hermann Josef Hack)
Im Rahmen der diesjährigen Kunstmesse Art Cologne (13.-17.4.) hatte die Akademie einer ihrer ersten größeren Auftritte in der Öffentlichkeit, um den Dialog zwischen Messbesuchern und Refugees zu suchen. Dafür haben die Teilnehmer der Akademie eine „Kontaktstelle“ vor dem Haupteingang der Messe errichtet. „Während der gesamten Dauer der Kunstmesse wurde ein kostenloses Angebot für die Messebesucher gemacht, um deren Kontaktscheu vor Flüchtlingen abzubauen und zugleich Geflüchteten aus Köln und Umgebung die Gelegenheit zu geben, sich ein Bild zu machen, was hier in Europa aktuell unter zeitgenössischer Kunst verstanden wird.“ Interessierte Refugees bekamen während der Zeit kostenlose Führungen durch die Messe, die durch den Museumsdienst Köln realisiert wurden.
https://www.youtube.com/watch?v=yOQs6pHJtD4&feature=youtu.be
Bei den Messeveranstaltern ist die Aktion auf wenig Verständnis gestoßen. Am zweiten Tag wurde dem Initiator Hermann Josef Hack nach eigenen Angaben der Zutritt zur Messe verweigert, um seinen Rundgang mit einer Liveschaltung, die die Kontaktaufnahme zwischen Refugees und Messebesucher diente, zu wiederholen.
Hack sagte uns gegenüber zu der ablehnenden Haltung des Messe-Direktors Daniel Hug: „Während er kein Problem damit hatte, Nacktführungen und andere künstlerische Aktionen auf seiner Messe zuzulassen, wurde unser Begegnungsprojekt mit dem Titel „Sichtkontakt“ zurückgewiesen.“