Auch dieses Jahr findet wieder das alljährige MS Dockville Festival in Hamburg Wilhelmsburg statt. Neben dem Musikfestival Ende August, gibt es im Vorfeld natürlich auch wieder das Kunstcamp, welches bereits Mitte Juli im kleinen Kreise beginn, um dann Anfang August die Türen der Open Air Ausstellung zu öffnen. Das diesjährige Kunstprogramm steht unter dem Überthema „Unkraut“ – passend zur parallel in Wilhelmsburg laufenden internationalen Gartenschau (igs), aufgrund derer das Dockville Festival dieses Jahr kurzfristig zu scheitern drohte, da auf dem Festivalgelände ein großer Parkplatz entstehen sollte. Aber zum Glück vergeht Unkraut nicht!
Kunstcamp (intern) Mo, 22.07. – Do, 01.08.2013
Kunstcamp (öffentlich) Do, 01.08. – so, 11.08.2013
MS Dockville Festival Fr, 16.08. – so, 18.08.2013
Leider geht das Kunstprogramm neben dem Musikfestival immer noch unter, obwohl es in meinen Augen den qualitativ hochwertigeren Teil des Festivals darstellt. Auch dieses Jahr kommt wieder ein ganzer Haufen an spannenden Künstlern nach Hamburg um zu performen, zu bauen oder zu spielen. Ich freue mich auf jeden Fall wieder auf den Dockville Sommer in Wilhelmsburg.
Mit dabei sind dieses Jahr die Künstler_kollektive: Frl. Wunder AG / Krautzungen / Matthias Hübner & Julien Fargetton / Piotr Kotlicki / Sebastián Muhr / Julia Herfurth / Lana majanin / Móka Farkas / Lenika Long / Alban Muja / umschichten.
Ein paar Wort über die Künstler und geplanten Arbeiten und Aktionen: „Das Kollektiv Frl. Wunder AG betreibt künstlerische Feldforschung und transferiert diese mittels Theater, Performance und Aktionskunst in Interventionen im städtischen Raum. Von den Krautzungen gibt es wieder involvierende, überraschende, kommunikative Interaktion mit unseren BesucherInnen, dieses Mal in der „Galerie des Tages“. Die beiden Künstler Matthias Hübner & Julien Fargetton stecken ein Spielfeld ab – das überraschen wird!
Der polnische Künstler Piotr Kotlicki hat eine auditive Körperskulptur entwickelt, die überall auf dem Kunstcampgelände auftauchen wird. Der Chilene Sebastián Muhr verzahnt alte Fahrräder rhizomatisch miteinander und lässt eine neue organische bewegte Maschine entstehen. Seit Jahren beschäftigt sich Julia Herfurth mit Unkräutern und deren Eliminierung mit Hilfe von Herbiziden und transformiert ihre Forschungen in Kupferstiche. Das Thema der Perspektive greift Lana majanin aus Bosnien mit ihrer mehrschichtigen Installation auf.
Ein überdimensionaler artifizieller Polyeder wird vom italienischen Künstler Andreco errichtet, bepflanzt und in ein organisches Gebilde überführt. Auf einer erhöhten Plattform im Nest wird Móka Farkas eine Kräuterschnapsdestillerie errichten – „slow-grow-flow“ ist hier Programm. Von ihrer Plattform aus erschließt sich der Blick auf eine große Baugrube, die von Lenika Long inszeniert wird.
Nicht nur ihr, sondern auch Alban Muja aus dem Kosovo bewegt sich täglich auf den über 5.000 Hektar Kunstcampfläche und übersetzt seine Bewegungen in eine Skulp- tur. Zusammen mit dem Architektenkollektiv umschichten haben wir bereits im April einen Prototyp für temporäre Behausungen entwickelt. Hieraus entstanden ist eine Wohn- und Schlafstätte für alle MitarbeiterInnen und KünstlerInnen, die einem großen Igel gleicht.“
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