Die Adbutings von Dies Irae haben in den letzten Jahren für ordentlich Wirbel und Aufmerksamkeit gesorgt. Das anonyme Künstler- und Aktionskollektiv hat unter anderem über Nacht die Plakate des kompletten Busbahnhofes in Freital gegen Anti-Nazi Plakate ausgetauscht, eine Fake Stellengesucht von H&M großflächig auf die Straße gebracht oder für viel Diskussion mit einem #mimimimimi Plakat vor der türkischen Botschaft in der Causa Erdogan Böhmermann gesorgt.
Adbusting zur „Rückkehrer-Kampagne des Bundesregierung“ von Dies Irae
Auch wenn sich alle Aktionen von Dies Irae recht offensichtlich unter dem Motto friedliche Aktionskunst für die gute Sache verbuchen lassen, finden nicht alle die Adbustings und Guerilla Plakat-Take-Over-Aktionen wohl so richtig gut. Wie das Kollektiv auf Facebook schreibt hat das in den letzten Monaten dazu geführt, dass aufgrund von vermeintlichen Motiven der Künstlergruppe die Polizei gleich zwei Mal morgens früh um 06:00 Uhr geklingelt hat um eine Hausdurchsuchung durchzuführen. Der Vorwurf: Sachbeschädigung – der durch das Öffnen der Werbekästen entsteht – und der „besonders schwere Diebstahl von Plakaten“. Das ganze geht nun vor Gericht, in einer öffentlichen Verhandlung, die morgen (Dienstag, 08.10.19 12 Uhr, Raum 571, 12.00 Uhr) beim Berliner Amtsgericht Tiergarten stattfindet.
Update: Satire darf alles. Außer hängenbleiben. #Boehmermann pic.twitter.com/QYX5tKDUPe
— Derwodasovic ?? (@Ph_Ha) April 13, 2016
Konkret geht es um zwei Plakat-Aktionen, die auf die Straße gebracht wurden. Unter anderem geht es um das Plakat, das vor der türkischen Botschaft aufgehängt wurde als öffentlicher Kommentar zur Causa Erdogan Böhmermann und nach ein paar Stunden bereits von der Polizei einkassiert wurde. Da die Inhalte der Adbustings, die Gegenstand der Verhandlung sind, vermutlich vom Gericht vorgelesen werden, könnte es nicht nur allgemein auf Grund des Themas sondern auch im Speziellen recht lustig werden bei der Verhandlung morgen.
Aufgrund von Motiven von Dies Irae wird nicht das erste Mal ermittelt, die Verfahren wurden jedoch alle nach Prüfung wieder eingestellt, wie die Gruppe bei Facebook schreibt. Unter anderem wollte H&M gegen eine Fake Stellenanzeige vorgehen, die das Kollektiv auf die Straße gebracht hatte, um auf die schlechten Arbeitsbedingungen der Näherinnen in der Modeindustrie hinzuweisen.