Michel Abdollahi hat in der Hamburger Hafencity einen überdimensionalen Schwamm installiert, um Hass und Rassismus aus der Gesellschaft wegzuputzen.
Der Hamburger Conférencier und Künstler Michel Abdollahi hat in der Hafencity eine riesige Installation in Form eines klassischen Küchenschwamms aufgestellt. Mit der Installation „Der Schwamm“ möchte Abdollahi darauf aufmerksam machen, dass Rassismus, Rechtspopulismus und Hetze das Land nicht vergiften dürfen. Der Schwamm steht stellvertretend für ein erprobtes Hausmittel, „mit dem gescheuert werden soll, um den Kern freizulegen.“ Laut Abdollahi bedarf es für große Probleme auch große Reinigungsutensilien. „Geh weg, du Schmutz“, sagt Abdollahi mit der Installation.
Michel sagte uns weiter über seine Arbeit: “Angst und Panikmache wo man hinschaut. Es entsteht das Gefühl, die Welt würde morgen explodieren. Das ist Blödsinn. Trotzdem müssen wir uns wehren, insbesondere gegen Rechtspopulismus und Hetze. Rassismus darf nie salonfähig werden, egal wie oft er propagiert wird. Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen. Daher muss das Problem mit überdimensionalen Mitteln weggewischt werden. Große Schwämme eignen sich dafür ganz hervorragend.”
Mit dem gewählten Standort, auf den Marco Polo Terrassen in der Hafencity, einem der saubersten und sterilsten Wohnorten der Stadt, bekommt die Installation zudem noch eine weitere Bedeutungsebene. Dabei lässt sich auch hier durchaus eine gewisse Kritik herauslesen, in dem sich die Installation hinsichtlich ihrer angedeuteten Funktion ab absurdum führt.
Fotos: Björn Heerßen (Mit freundlicher Genehmigung)