In Kooperation mit Campari
Vor rund 20 Jahren hat es die Österreicherin Betty Kupsa nach Hamburg verschlagen. Seit dem hat sie ihr Herz an den Hafen verloren und serviert eine Kombination aus Gastfreundschaft und guten Drinks – seit mittlerweile zwei Jahren auch in ihrer eigenen Bar, The Chug Club in St. Pauli.
Wir haben uns mit Betty auf einen Drink getroffen und über gute Cocktails, ihre Liebe zum Stadtteil und darüber gesprochen, wie man mit einem guten Drink gleichzeitig einen guten Zweck unterstützen kann.
Bilder © Tim Gerdts
Im Rahmen der NEGRONI WEEK (5. bis 11. Juni 2017), die vor fünf Jahren durch Campari und das Bar-Magazin Imbibe ins Leben gerufen wurde, unterstützen weltweit Bars Projekte für den guten Zweck. Eine Woche lang servieren Betty und The Chug Club ihre besten Negroni-Varianten und unterstützen damit die gute Sache in der Nachbarschaft. Die Hälfte von jedem verkauften Negroni fließt eine Straße weiter und kommt mit dem St. Pauli Museum der Wahrung der Stadtteilkultur und starken Frauen von St. Pauli zu gute. Ein guter Grund, sich diese Woche an den Tresen von The Chug Club zu setzen und nicht nur einen Negroni für den guten Zweck zu trinken.
Urbanshit: Du kommst ursprünglich aus Wien, Betty. Was hat dich nach Hamburg gebracht?
Betty Kupsa: Österreich ja – Wien nein. Ich komme aus einem Minidorf in der Südsteiermark genannt Kaindorf / Sulm. Die nächstgrößere Stadt ist Graz. Nach über 20 Jahren kann ich es gar nicht mehr genau sagen, nur soviel dass ich mich sofort Hals über Kopf in die Stadt und den Hafen verliebt habe. Damals war fliegen noch unerschwinglich und so bin ich immer mit dem Nachtzug gefahren. Das Gefühl bei Dämmerung über die Elbbrücken in den Hamburg Bahnhof einzufahren ist unbeschreiblich und auch nach 20 Jahren kein bisschen abgenutzt.
Wien und Hamburg sind ähnlich groß, beides Städte mit einer guten Kultur- Food- und Barszene, jedoch keine cutting-edge Metropolen, wie New York oder London, sondern eher gemütliche Großstädte. Was brauchen Städte wie Hamburg und Wien unbedingt, was zurzeit noch fehlt?
Seit einiger Zeit hab ich einen kleinen Crush auf Wien. Dort bewegt sich gastronomisch sehr viel. Viele tolle Bars & Konzepte treffen auf gemütliche alteingesessene Beisel und Würstelstände. Einmalig in Europa wie ich finde. Vor einiger Zeit hätte ich noch gesagt es fehlt die Kombi auch trinken und essen. Aber hier tut sich gerade einiges. Siehe Mexiko Str. oder Izakaya und ich denke die Jungs von Salt & Silver werden auch ordentlich auftischen. Mein allerliebster Platz ist aber gerade das Leche de Tigre. Umwerfend. Zurzeit also keine Beschwerden von meiner Seite.
„Tja, man kann sich halt nicht aussuchen an wen man sein Herz verliert.“
St. Pauli ist schon lange deine Hood und du hast offenbar dein Herz an den Stadtteil verloren. Warum nicht Eppendorf, Ottensen oder Eimsbüttel?
Tja, man kann sich halt nicht aussuchen an wen man sein Herz verliert. St. Pauli ist ein Mikrokosmus, eine Stadt in der Stadt. Bunt, aufgeschlossen und frei. Man muss nirgendwo anders hin und kennt sich. Überall Shake Hands – ob im Supermarkt oder an der Pommesbude. Ich mag das. Nach dem Motto: Du kannst das Mädchen aus dem Dorf nehmen aber nicht das Dorf aus dem Mädchen.
Du warst Bartender im Blauen Barhaus, der 3 Freunde Bar und im Le Lion. Mit 21 Jahren hattest du sogar schon deine erste eigene Bar. Hattest du schon immer schon den Wunsch, Barkeeperin zu werden?
Tatsächlich ganz und gar nicht. Eigentlich wusste ich nie was ich werden will wenn ich groß bin. Hab 1001 Sache probiert und wieder gelassen. fand das auch nie schlimm. Dann mit Anfang 30 konnte ich auf ein abgeschlossenen Markting-Kommunikations-Studium, meine Business Coach und jede Menge Jobs zurückschauen. Das einzige Konstante war die Gastronomie die mich schon seit frühester Jungend begleitet. Also dachte ich warum nicht alle Erfahrungen bündeln und ins Gastro Consulting einsteigen. Dazu wollte ich mein Wissen über Spirituosen erweitern. Hab bei Kermit im Blauen Barhaus angefangen und von einem Tag auf den anderen hatte ich doch tatsächlich meine Leidenschaft für die Bar entdeckt und seitdem Tag für Tag erweitert. Mein ganzes Leben dreht sich um die Bar. Ziemlich angenehme Sache mit seiner Leidenschaft die Brötchen zu verdienen. Man arbeitet quasi nie. Also fast.
Vor zwei Jahren hast du dann deinen eigenen Laden “The Chug Club” aufgemacht. Was hat dich dazu bewegt?
In erster Linie der Wunsch wieder eigene Entscheidungen treffen und umsetzen zu können. Das Le Lion war meine erste Festanstellung und somit eine riesen Umstellung. Ich bereue keinen Tag der knapp 3 Jahre weil ich ohne das was ich dort gelernt habe niemals dort wäre wo ich bin. Aber es war Zeit weiterzuziehen und eigene Träume zu verwirklichen.
Gehst du manchmal auch in andere Bars oder lässt dein eigener Laden dich nicht mehr um die Häuser ziehen?
Ich verbringe den Großteil meiner freien Zeit in anderen Bars oder Restaurant. Zum einen muss ich als Gastgeber ja wissen was abgeht und Sachen empfehlen können. Und zum anderen braucht man ja auch Inspiration und will wissen was die anderen so machen. Dazu gehört auch Reisen und somit andere Städte abzuchecken und viele verschiedene Konzepte und Ansätze zu sehen.
Das Konzept deiner Bar ist anders als die meisten. Man kann Cocktail-Menüs trinken, bei denen es genau wie beim Essen eine bestimmte Abfolge unterschiedlicher Gänge gibt. Wie kam es zu der Idee?
Tief im Herzen bin ich ein faules Mädchen. Hab irgendwann festgestellt dauernd das Gleiche oder ähnlich gestrickte Dinge zu essen oder trinken. Das hat mich genervt und ich hab angefangen in Restaurants immer Menüs zu bestellen und somit immer Dinge zu probieren die ich so nie bestellt hätte. Eine Bereicherung wie ich nach wie vor finde. Und ein toller Nebeneffekt ist, dass man die Entscheidung der Bestellung abgenommen bekommt und viel unterschiedliches probieren kann. Dazu kam die Inspiration eines Tasting Cocktailmenüs das ich in New York im Dead Rabbit hatte und der Wunsch zweier Stammgäste im Le Lion viel zu probieren und sich deshalb immer Drinks zu teilen. Die Idee des Miniaturcocktails war geboren.
Gehört zu einem Cocktail-Menü nicht auch etwas zu essen? In New York oder London servieren viele Bars auch Essen. Ist Food auch ein Thema für dich?
Nein – sonst würden wie es ja machen. Es ist eben ein flüssiges Menü. Unterschiedliche Texturen, Schäume, Rims, Süße, Säure etc. tragen durchaus auch in rein flüssiger Form zu einem großen Spielraum bei. Dazu kam die Wahl der Location. Dieser Teil von St. Pauli gilt als reines Wohngebiet und somit wollten wir unsere Nachbarn nicht mit lauten Rauchern vor der Tür verärgern. Da ich aber Essen genau so liebe wie Drinks fände ich ein Konzept in die Richtung natürlich spannend. Aber im Moment bin ich mit meinen beiden Konzepten (Chug Club & Pfauenzimmer) mehr als gut beschäftigt.
Wenn ich als Gast an der Bar sitze und einen guten Drink serviert bekommt, dann bin ich glücklich. Was macht dich als Bartender glücklich?
Ausschlafen, Zeit mit dem und den Liebsten, ein gutes Essen, kalte Drinks. Ab und zu ein bisschen Kunst und Kultur und jede Menge Bücher. Gedruckt versteht sich. Ich bin pro blättern.
Der Fokus im Chug Club liegt auf Tequila. Kann man mit Tequila die besten Drinks machen?
Ich schon. Spaß. Ich denke man kann mit dem was man am besten mag am besten arbeiten. Und ich vergöttere nunmal Tequila. Meiner Meinung nach die most sexy Spirituose. Der Grundstoff die Agave wächst mindestens 7 Jahre in mexikanischer Erde unter der gleissenden Sonne. Und diese Energie hat sie dann auch. Sie wird von Hand geerntet und unter strengsten Auflagen weiterverarbeitet. Je nach Region kann Tequila fruchtig süß bis herrlich mineralisch sein. Dazu kommen noch die verschiedenen Lagerstufen. Eine Vielfalt die seinesgleichen sucht mit einer unglaublichen Mixability. Und das ist nur Tequila. Im Moment gibt es eine wahnsinniges Interesse an Mezcal und Mezcaldrinks. Gut für uns.
Du kreierst jeden Tag einen neuen “Chug of the Day”, mitunter auch mit ziemlich verrückt klingenden Geschmäckern wie Tiramisu, was die meisten nur als Dessert vom Italiener kennen. Woher nimmst du deine Inspiration?
„Der durstige Wirt schläft nie.“
Da sind wir glücklicherweise mehrere. Der Barkeeper, der die Bar für den Abend übernimmt, macht auch den Chug of the Day. Ich kaufe dafür oft und viel verrückte bis sonderbare Dinge ein. Aber mixen tut jeder mal. Auch hier lasse ich mich von saisonalen Dingen, Kollegen, Köchen, Büchern oder online inspirieren. Der durstige Wirt schläft nie.
Kommen wir zum Negroni, einem der Drink-Klassiker. Verrätst du uns eine deiner Negroni-Varianten, die man während der Negroni Week bei euch für den guten Zwecks trinken kann?
2 cl Campari
5 cl Blutorangentequila
1 cl Grand Marnier
1 BL Rotweinsirup
2 cl Rotwein
Serviert wird die Negroni Variante „Rubina“ im Tumbler auf großem Eiswürfel, garniert mit getrockneter Blutorangenscheibe.
Während der Negroni Week gehen pro getrunkenem Negroni in The Chug Cub 5 Euro an das St. Pauli Museum. Warum unterstützt du gerade den St. Pauli Museum e.V.?
Wie vorhin schon gesagt ist das hier wie eine Kleinstadt. Man kennt und unterstützt sich. Meine Bar liegt genau zwischen dem neuen und alten St. Pauli. Hier zieht immer mehr neues ein und das St. Pauli Museum erinnert und bewahrt alte Zeiten. Das gefällt mir. Aktuell gibt es eine Ausstellung über Starke Frauen auf St. Pauli. Das muss doch unterstützt werden. Wir freuen uns sehr darauf viel zu sammeln.
Du bist Barkeeperin, Barbesitzerin und damit quasi auch professionelle Trinkerin. Wir müssen also diese Frage stellen: Was ist zur Zeit dein Drink-Favorit?
Was heißt hier quasi. Das ist Teil meiner Berufsbezeichnung. Ich trinke tatsächlich fast alles. Auch gerne. Jetzt wo es heiß wird am liebsten Margaritas – auch Variationen wie Cocorita mit Reposado Tequila und Kokoslikör. Ein Traum. Immer zu haben bin ich auch für einen eiskalten Daiquiri und durch ständigen Schlafmangel einen tighten Espressomartini. Nächste Woche aber viel Negronis trinken. Ist für eine gute Sache. Cheers!
The Chug Club
Taubenstraße 13
20359 Hamburg
NEGRONI WEEK – Mit jedem Drink etwas gutes tun
Vom 5. bis 11. Juni 2017 findet die NEGRONI WEEK statt. Weltweit spenden Bars einen Teil der Einnahmen von jedem getrunkenen Negroni für den guten Zweck an ein bestimmtes lokales Projekt. Alleine in Deutschland machen dieses Jahr wieder mehr als 750 Bars mit. Eine Liste aller teilnehmenden Bars gibt es auf der Website www.negroniweek.com. Wo in Hamburg ihr überall Negroni trinken könnt und damit gutes tut, findet ihr auf dieser interaktiven Karte.
Die Negroni Week wurde vor fünf Jahren durch Campari und das Bar-Magazin Imbibe ins Leben gerufen. Seit der Gründung sind mehr als 800.000 Euro für den guten Zweck gespendet worden. Der Drink Negroni (Campari, Gin, roter Wermut) gehört zu einer der bekanntesten Cocktail-Klassikern der Welt. Sein Ursprung liegt im urbanen Chic Italiens, wo er in den 1920er Jahren in Florenz erfunden wurde.
Negroni Bilder © Campari
Campari Negroni Classic
3 cl Campari
3 cl Gin
3 cl roter Wermut
1 Orangescheibe
Alle teilnehmenden Bars der Negroni Week findet ihr unter www.negroniweek.com.
Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen „Sponsored Post“, der in Kooperation mit Campari entstanden ist. Die Einnahmen finanzieren die Redaktion. Einen Teil der Einnahmen spenden wir zur Unterstützung von Kunstprojekten.