In Österreich haben Künstler einen kompletten illegalen Skulpturenpark an einem Nicht-Ort zwischen zwei Autobahnen errichtet, der seit 2016 kostenlos und rund um die Uhr geöffnet ist.
Graffiti und Street Art sind vermutlich die am weitesten verbreiteten Formen illegaler Kunst im öffentlichen Raum – die einzigen sind sie jedoch nicht, auch wenn es um illegal entstandene Kunst aus anderen Sparten eher ruhig ist.
In Österreich haben vor zwei Jahren Künstler einen kompletten Skulpturenpark ohne Genehmigung zwischen zwei Autobahnen errichtet. An der Verbindungsstelle, wo sich die österreichische A1 und A7 treffen, ist in mehreren Wochen Arbeit der illegale Skulpturenpark Westautobahn entstanden und seit dem für die Öffentlichkeit zugänglich.
DECOY – Decrisoforo Kuckner
11 Künstler haben ihre illegalen Installation und Skulpturen auf dem Stück Land zwischen den beiden Autobahnen errichtet und einen kostenlos zugänglichen und ganzjährigen Skulpturenpark geschaffen.
Brennholzverleih – Colin Linde
Der Skulpturenpark auf Google Maps: 48.223860, 14.301290
Insgesamt 11 Künstler und Künstlerinnen aus Österreich haben 10 Installationen, Objekte und Skulpturen zu dem illegalen Kunstpark beigesteuert, der sich auf der riesigen Verkehrsinsel befindet. Dabei folgt die Idee des Skulpturenparks ganz bewusst der Prämisse, Kunst an einem „Nicht-Ort“ – wie der französische Ethnologe Marc Augé nicht urbane Orte innerhalb urbaner Strukturen bezeichnet – auszustellen.
Eine Übersichtstafel mit allen Installationen, Objekten und Skulpturen navigiert die Besucher durch den Kunstpark zwischen den Autobahnen. Die Idee zu dem Kunstpark am Nicht-Ort hatten die beiden Künstler Eginhartz Kanter und Rainer Nöbauer, die den Skulpturenpark Westautobahn auch kuratiert haben.
„Das Projekt ist ein interdisziplinäres Ex- periment. Die Werke der Künstlerinnen und Künstler nehmen inhaltlich oder formal auf die Situation Bezug. […] Die Kunstwerke sind im „Niemandsland“ ausgesetzt worden und nun sich selbst überlas- sen. […] Die Faszination des Projekts besteht in dem Wissen, dass an diesem quasi unzugänglichen Ort etwas existiert, das die Bedeutung und den Zweck des Areals komplett umschreibt.“
Tire Rack – Rainer Nöbauer
OPEN – Katharina Gruzei
Beteiligte Künstler: Sarah Decristoforo – Stefanie Farkashazy – Ulrich Fohler – Margit Greinöcker – Katharina Gruzei – Eginhartz Kanter – Thomas Kluckner – Colin Linde – Rainer Nöbauer – Felix Pöchhacker – Oktavia Schreiner
All Pictures by courtesy of the artists