In den Hamburger Museen wird es künftig einen festen Tag im Jahr geben, an dem der Eintritt für alle frei ist. Diese Entscheidung hat gestern die Hamburger Bürgerschaft verkündet. Neben dem neuen Feiertag soll am 31. Oktobers gleichzeitig der Eintritt in alle städtischen Museen umsonst sein. Die Kosten der wegfallenden Eintrittsgelder übernimmt die Stadt.
Wer meine Meinung hören möchte: Möglichst vielen Menschen den Zutritt zu Museen zu ermöglichen, in dem man die Eintrittsgelder niedrig hält oder erst gar keine erhebt, ist gut und wichtig. Der Zugang zu Kunst und Kultur sollte für eine Stadt eigentlich zum Selbstverständnis dazugehören. Den Eintritt in Museen an einem festen Tag im Jahr zu erlassen, ist also eine gute Sache.
Den kostenlosen Eintritt zu Museen als Verhandlungsmasse und Ausgleichsmaßnahme für Kritik – die sehr berechtigt ist, wie ich finde – an einem neuen religiösen Feiertag zu verwenden, ist hingegeben mehr als fraglich. Man fühlt sich an das „Geschenk“ von der Stadt an die Hamburger Bürger nach dem G20 erinnert, als alle einen Tag nach dem Gipfel des Wahnsinns umsonst ins Museum durften. Damals wurde der kostenloses Eintritt „als Geste des Dankes für das Verständnis der Hamburgerinnen und Hamburger für die Beeinträchtigungen, zu denen es vor und während des G20-Gipfels in der Stadt kommen kann“ (Auszug Pressemitteilung der Stadt) verkauft.
Titelfoto: Ausstellung von Andreas Slominski „Das Ü Des Türhüters“ in den Deichtorhallen Hamburg
(CC BY 2.0) Fred Romero