Die „Crime Partner“ (CCCP), CanTwo und Jase, 1988 vor ihren Pieces bei "Pein & Pein" in Halstenbek. Ein in den 1980er Jahren nicht untypisches Posing-Foto. In den 1990er Jahren gibt es solche Aufnahmen kaum noch.

„Eine Stadt wird bunt“ Hamburg Graffiti History 1980-1999 kommt ins Museum

25. Oktober 2022
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Anfang November eröffnet im Museum für Hamburgische Geschichte mit „Eine Stadt wird bunt“ eine Ausstellung über die Graffitigeschichte von den 1980 Jahre bis zur Jahrtausendwende in Hamburg. Die Ausstellung ist die Weiterführung des Buches EINE STADT WIRD BUNT: Hamburg Graffiti History 1980-1999, welches vor ziemlich genau einem Jahr erschienen ist und eine der umfangreichsten Sammlungen und gleichzeitig Würdigungen deutscher Graffiti-Kultur ist. Am 2. November 2022 öffnet die Ausstellung ihre Türen und ist danach über ein halbes Jahr, bis Ende Juli 2023, zu sehen.

Jace mit Breakdance-Move vor seinem Piece auf Kampnagel in Winterhude, 1988, Foto Jennifer Kauka, EINE STADT WIRD BUNT

Wer das Buch zuhause hat, der weiß, wie beeindruckend das Bildmaterial der der über 500 Seiten schweren Veröffentlichung ist. Als Ausstellung wird das bunte Archiv Hamburger Graffiti-Kultur ganz sicher nicht weniger interessant und, als ein in monatelanger Arbeit speziell für das Museum kuratierten Ausstellung, richtig gut. Rund 500 Exponate gibt es zu sehen, darunter Fotos, Texte, Skizzenbücher, Sprühdosen und Graffiti-Magazine, aber auch Hip-Hop-Devotionalie wie Schallplatten, Tapes und Accessoires. Zusammengestellt und und kuratiert wurde die Ausstellung von Oliver Nebel, Frank Petering, Mirko Reisser aka. DAIM und Andreas Timm, allesamt selbst aktive Graffiti-Protagonisten von der ersten Stunde an uns bis heute aktiv.

Auftragsarbeit der MAC-Crew für die Hypothekenbank AG, Juni 1989, Foto A. Timm und M. Kiessling, EINE STADT WIRD BUNT

Im Jahr seines 100-jährigen Jubiläums präsentiert das Museum für Hamburgische Geschichte mit der Ausstellung „EINE STADT WIRD BUNT“ einen besonderen Einblick in eines der spannendsten Kapitel der jüngeren Kulturgeschichte der Stadt. Anfang der 1980er-Jahre begann das Hamburger Stadtbild sich schleichend zu verändern. Urheber des Wandels waren jedoch keine Stadtplaner – sondern Graffiti-Writer

Dass es das Thema Graffiti in ein Hamburger Museum schafft, ist nicht gerade alltäglich. Während andere Städte Street Art und Graffiti längst in ihre großen Kunsthäuser ganz bewusst einsickern lassen, stricken Hamburgs renommierte Museen und Kunstorte ihr Programm recht gekonnt am Thema Urban Art vorbei. Um so schöner, dass das Museum, welches sich ganz der materiellen und immateriellen Stadtgeschichte Hamburgs verschrieben hat, nun Graffiti mit einer so umfangreichen Ausstellung ins Haus holt. Denn eins ist Graffiti ganz sicher: Ein nicht wegzudenkender Teil der Stadt. Und das seit bald 50 Jahren. Ein Besuch der Ausstellung lohnt sich also ganz bestimmt.

Husni, Jace, Fade da Beat, Came, Jase und Bomber 1987 im Abteil einer S-Bahn, Foto Mathieu de Ridder, EINE STADT WIRD BUNT

Parallel zur Ausstellung wird die „Eine Stadt wird bunt“ App released, mit der die Ausstellung auch außerhalb des Museums weiter geht. Mittels Augmented-Reality geht’s an Orte in Hamburg, die damalige Szene Hop Spots waren, wie zum Beispiel die „Jungfernstieg-Corner“, einstiger Sprüher-Treffpunkt und Dreh- und Angelpunkt der Szene.

EINE STADT WIRD BUNT: Hamburg Graffiti History 1980-1999

Ausstellung im
Museum für Hamburgische Geschichte

Holstenwall 24
20355 Hamburg

2. November 2022 – 31. Juli 2023

Titelbild: Die Crime Partner (CCCP), CanTwo und Jase, 1988 vor ihren Pieces bei Pein & Pein in Halstenbek, Foto © Fedor Wildhardt, EINE STADT WIRD BUNT

Rudolf

Gründer von Urbanshit. Brennt für Urban Art seit dem er denken kann. Lebt und arbeitet in Hamburg.

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Rudolf

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