Wir alle kennen die Problematik mit den Radwegen in der Stadt. Es gibt nur wenige, diese sind oftmals in einem schlechtem Zustand und ein systematisches Radverkehrsnetz existiert in den meisten Städten ohnehin nicht. Dieser Umstand animiert immer wieder Menschen, selbst aktiv zu werden und Platz für das Rad durch eigene Fahrbahnmarkierungen zu schaffen. Eine einfache und effektive Methode, den Radverkehr in der Stadt zu unterstützen. Wenn sich die Intervention dabei als Verbesserung herausstellt, erfolgt mit Glück daraufhin eine längerfristige Reaktion in der Stadtplanung und die Fahrradwege werden durch die Stadt in das Verkehrssystem übernommen. So der Optimal-Fall. Wenn’s schlecht läuft, verblassen die gemalten Markierungen wieder und die Sache wird vergessen. Schaden nimmt dabei niemand.
Wir haben hier auf der Blog in den letzten Jahren immer wieder mal unterschiedliche Aktionen dieser Art vorgestellt, wie zum Beispiel DIY-Zebrastreifen in Moskau, um als Fußgänger überhaupt eine Chance zu bekommen über die Straße zu gehen. Auch haben wir darüber berichtet, wo sich solche Interventionen rechtlich bewegen.
In der Stadt Fürstenfeldbruck (Nähe München) sorgt ein solcher DIY-Radweg derzeit für Aufsehen und Ärger in der Stadtverwaltung. Unbekannte haben mit blauer Farbe eine Radmarkierung auf die Straße gemalt. Dort stößt die Intervention allerdings nicht auf so viel Zuspruch auf Seiten der Stadt. Die Radfahrer hingegen freuen sich.
Solch einen Aktionismus wünschen wir uns in Hamburg und anderen Städten auch. Gerade mit dem Gedanken im Hinterkopf, das ganze Stadtteile neu gebaut werden, ohne ein systematisches Fahrradwegnetz in die Planung miteinzubeziehen.
_____________________
Hinweis durch Rolf, danke. | Bild 1 © Foto: Stadt Fürstenfeldbruck, Bild 2© Screenshot merkur.de