Sie plakatieren Girl Gangs auf den Münchener Straßen, verteilen Geldscheine in der Stadt und haben zur Bundestagswahl ihre eigenen Wahlplakate aufgehängt. Die Münchener Femistinnen-Gruppe De Gfotzerten setzt mit Aktionen im öffentlichen Raum Zeichen gegen Sexismus, Rassismus und Homophobie.
Im 5 Minuten Interview erzählen die Aktivistinnen, was der Hintergrund ihrer Aktionen ist, warum mehr Frauen Banden bilden sollten und warum kreativer, feministischer Widerstand nötiger ist denn je.
Urbanshit: Wofür kämpft ihr mit euren Aktionen?
De Gfotzerten:
Wir kämpfen mit unseren Aktionen gegen Sexismus, Rassismus, Homo- und Trans*phobie und für eine Stadt der Vielfalt, in der alle Menschen einen Platz finden, ohne sich vor Beleidigungen oder Übergriffen fürchten zu müssen. Dafür werden De Gfotzerten laut und manchmal unbequem. Wir leisten kreativen, feministischen Widerstand, der gerade aktuell bitter nötig ist, wo eine rechtsradikale Partei wie die AFD in den Bundestag eingezogen ist, die ebenso wie fundamentalistisch-christliche und konservative Strömungen wie die sog. „Demo für alle“ versucht, feministische Errungenschaften wie das Recht auf Abtreibung oder das Recht, zu lieben, wen wir wollen, in Frage zu stellen und die Zeit zurückzudrehen! Mit unseren Aktionen sagen wir laut und deutlich NEIN! Sie sind ein sichtbarer Ausdruck von Wut über nach wie vor bestehende Missstände und von Protest gegen jegliche Versuche, das Rad zurückzudrehen. Uns geht es darum, Aufmerksamkeit auf bestimmte Themen zu lenken und Menschen zum Nachdenken anzuregen. Und natürlich sind sie eine Aufforderung an alle Frauen*, sich uns anzuschließen und eigene feministische Kollektive zu bilden! Bildet Banden!
US: Wie sind die Reaktionen in München und im Netz?
DG:
In München erregen unsere Aktionen mittlerweile immer größere Aufmerksamkeit, konkrete Reaktionen kommen aber vor allem im Netz. Die Reaktionen sind überwiegend positiv. Nach jeder Aktion melden sich unheimlich viele Menschen mit Anfragen und Unterstützungsangeboten, teilweise auch von Frauen*, die uns schreiben, dass sie jetzt selbst aktiv werden wollen. Die Aktionen lösen in den sozialen Medien teilweise kontroverse Diskussionen aus, was natürlich absolut in unserem Interesse ist! Natürlich sind da dann auch die unvermeidlichen Maskulisten dabei, die sich dann in den Kommentaren austoben wollen, was uns nur zeigt, dass wir mit unseren Aktionen offensichtlich einen Nerv treffen – positiv wie negativ – und dass De Gfotzerten sich noch lange nicht zur Ruhe setzen können!
Alle Bilder: De gFOTZerten (Mit freundlicher Genehmigung)
US: Was kommt als nächstes? Sind weitere Aktionen geplant?
DG:
Na klar, wir sind ständig am Planen nächster Aktionen! Was genau, bleibt aber vorerst unser Geheimnis. Das seht ihr dann auf Facebook oder vor Ort in München .