Betriebsausflug – ein Austauschprojekt der Kulturbetriebe Hamburg und Leipzig. „Der „Betriebsausflug“ wird im Frühjahr Hamburgs kulturelles Angebot der freien Kunst-Szene nach Leipzig verlegen. Vom 20. April bis 05. Mai 2012 finden in Leipzig zahlreiche Ausstellungen, Performances, Konzerte und Diskussionen des “Kulturbetriebes Hamburg” in Projekt-, Kunsträumen und leerstehenden Gebäuden statt. Im Gegenzug reisen Leipziger Kunst- und Kulturschaffende vom 25.Mai bis 09. Juni nach Hamburg, um ihre Projekte dort zu präsentieren.
Aus Hamburg fahren insgesamt über 200 Künstler und Künstlergruppen nach Leipzig. Das umfangreiche Programm gibt es hier.
Aus Hamburg sind die u.a. die folgenden Künstlerhäuser mit dabei: Gängeviertel, Frappant, SKAM, 2025, Künstlerhaus Frise, Künsterhaus Vorwerkstift, Elektrohaus, Westwerk, Galerie Genscher, Künstlerhaus Wendenstraße, Galerie Oelfrüeh, Hinterkonti, No Room Gallery, Atelierhaus S21, Atelierhaus Bullerdeich.
Aus Leipzig sind u.a. mit dabei: Villa Hasenholz, Existencial Existence Gallery, Künstlerresidenz Blumen, Neue Eigentlichkeit, Fugitiv (AiR), Nullbisunendlich, Kunstraum Fernsprechamt, Westpol A.I.R.Space, IBUg, Atelierhaus Westwerk, A und V Galerie, Pilotenkueche, Craftraum, Westpol, Lu 99, Info-Punkt, Kunstraum Liska, Galerie Kub, Konsoom, Greenfields, Praline, Breakroom, Demmeringstrasse 74, Torgauer Strasse 48, Merseburger Strasse 88, Vorsprung durch Technik.
Pressetext: Vom 20. April bis 05. Mai 2012 finden in Leipzig zahlreiche Ausstellungen, Performances, Konzerte und Diskussionen des “Kulturbetriebes Hamburg” in Projekt-, Kunsträumen und leerstehenden Gebäuden statt. Im Gegenzug reisen Leipziger Kunst- und Kulturschaffende vom 25.Mai bis 09. Juni nach Hamburg, um ihre Projekte dort zu präsentieren. Die von Künstlern selbstorganisierten Atelier-, Künstlerhäuser und Kunsträume sind Netzwerke, die sich im Rahmen des Austauschprojektes “Betriebsausflug” gegenseitig Räume und Unterstützung bieten. „Leipzig will 300 Hamburger Künstlern Asyl bieten“, sollten sie aus dem Gängeviertel wieder vertrieben werden – so titelte im September 2009 die LVZ, sich beziehend auf eine “Einladung” des Baubürgermeisters Herrn zur Nedden. Schon seit Jahren erscheinen Artikel über den Leipziger “Freiraum”. Kreative Ideen, günstige Ateliers für Künstler, die besondere Lebensqualität und Atmosphäre für Studenten werden beworben. In Leipzig möchte man nichts mehr davon hören. Die Diskussion um Kreativwirtschaft als Standortmarketing und die Instrumentalisierung der freien Kunstszene in Städten wie Hamburg und Berlin, bringt die Akteure in Leipzig dazu, die Entwicklung in der eigenen Stadt bewusst mitzugestalten. Die gegensätzlichen Beschaffenheiten und Situationen der beiden Städte sind zu erforschen, zu diskutieren und zu reflektieren. Dieses Projekt ist ein Experiment und eine Plattform. Welchen Effekt hat eine derart plakative und sich gleichzeitig in Frage stellende Aktion? Aus Hamburger Sicht wird ein Zeichen gesetzt, indem zeitgleich über 100 KünstlerInnen die Stadt Hamburg verlassen werden. Bereits viele Menschen aus dem Kulturbetrieb haben Hamburg aus besagten Gründen den Rücken gekehrt. Nach Berlin scheint nun Leipzig einen grossen Reiz auszustrahlen. Mark Matthes und Christine Ebeling waren Teil der ersten Delegation des Hamburger Gängeviertels in Leipzig und haben das Konzept erarbeitet. Die Hamburgische Kulturstiftung und der Fonds Soziokultur unterstützen den “Betriebsausflug” und decken damit einen Grossteil der damit verbundenen Kosten. Es bleibt jedoch ein Unterfangen, welches nur durch die Motivation und Mitarbeit aller Beteiligten umsetzbar wird. Es wird versucht, die offerierte Unterstützung durch die offizielle “Einladung” anzunehmen und mit der Stadt zusammenzuarbeiten. Ob letztenendes das Projekt ein Geschenk mit oder ohne Gegenwert für die freie Kunstszene ist, bleibt abzuwarten.
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via: Mail, danke Felix!