Begleitet uns auf einen Street Art Roadtrip durch Zentralportugal, auf eine Rundreise in verwunschene Kleinstädte in den Bergen, zu abwechslungsreichen Landschaften zwischen Gebirge und Atlantikküste und zu Urban Art Kunstwerken von den besten Künstlern der Welt.
Der nächste Stopp unseres Street Art Road Trips ist Aveiro. Im Norden des Centro de Portugal, an der Küste des Atlantiks, liegt die Hafenstadt und Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts Aveiro. Die Fahrt von Figueiró dos Vinhos nach Aveiro dauert mit dem Auto eine gute Stunde und führt durch abwechslungsreiche Landschaften von den Bergen bis zur Küste.
Auf den ersten Blick erinnert Aveiro an eine kleine Version von Venedig. Das liegt an den vielen bunt bemalten gondelartigen Ausflugsbooten, die minütlich im Stadtzentrum an- und ablegen, um Touristen über die Kanäle der Stadt zu schippern. Auf den zweiten Blick spürt man schnell, dass die Stadt ihr ganz eigenes urbanes Flair verstrahlt, das wenig mit dem überfüllten Touristenort Venedig zu tun hat. Obwohl die Stadt mit knapp 80.000 Einwohnern nur ein Drittel der Einwohneranzahl von Porto zählt, strahlt Aveiro diesen so schwer beschreibbaren, aber so schönen urbanen Charme portugiesischer Großstädte aus.
Die Straßen von Aveoro sind belebt, überall sitzen Menschen in Cafés und Restaurants auf öffentlichen Plätzen und Straßen, Gassen und Mauern sind voll mit Street Art. Abends erweckt die Stadt im Sommer dann noch einmal so richtig zum Leben und man sollte es auf keinen Fall verpassen sich in eines der vielen Fischrestaurants direkt am Wasser des Stadtzentrums zu setzen, um frischen Fisch und Meeresfrüchte aus dem naheliegenden Atlantik zu genießen.
Um die Street Art von Aveiro zu entdecken, kann man eigentlich von überall aus im Stadtzentrum ganz einfach und ohne Karte selbst starten. Zu Fuß lässt sich der Stadtkern von Aveiro mühelos erkunden und Street Art und Graffiti findet man eigentlich an jeder Straßenecke und Hauswand. Anders als an den anderen Stopps des Roadtrips, sind die Straßen und Mauern von Aveiro vor allem von spontaner Street Art und mit Graffiti lokaler Künstler gefüllt, und das reichlich und fast überall im Stadtzentrum. Von Stencil Kunstwerken, über Graffiti Bombings, bis hin zu größeren Murals lässt sich bei einem Spaziergang durch die Stadt viel entdecken. So lässt sich so ganz schnell ein Nachmittag füllen, ohne das man das Gefühl hat schon alles gesehen zu haben. Angst zu haben, dass man sich in Aveiro verläuft, braucht man nicht. Immer wieder trifft man auf Wasser in der Stadt und muss nur dem Wasserlauf folgen, um wieder Richtung Zentrum zu gelangen.
Um eines der Urban Art Highlights zu sehen, sollte man bei seinem Spaziergang unbedingt auch einen Abstecher in Richtung Bahnhof machen. Im Bahnhofsviertel, direkt gegenüber der aufwendig gekachelten Bahnhofshalle, befindet sich ein in die Wand gemeißeltes Mural des portugiesischen Künstlers VHILS. Entstanden ist das Kunstwerk an der Fassaden einer ehemaligen Fliesenfabrik vor ein paar Jahren als VHILS spontan in der Stadt zu Besuch war.
Neben der Erkundung des Stadtzentrums lohnt sich auch ein Besuch des Hafengebietes von Aveiro. Einfach dem Kanal stadtauswärts folgen und man landet automatisch im Hafen. Neben viel Graffiti und Street Art an den ehemaligen Lagerhallen sieht man hier auch, wie die Meersalzproduktion bis heute in Aveiro direkt in der Stadt betrieben wird. Der Weg zum Hafen führt durch große Salzfelder, auf denen durch Verdunstung und mit Hilfe von Sonnenwärme Salz gewonnen wird.
Zu den weiteren Stationen des Street Art Roadtrips
Teil 1: Covilhã – Street Art zwischen Ruinen und Wollproduktion
Seit 10 Jahren verwandelt das Wool Festival das historische Zentrum der Stadt Covilhã in den Bergen in eine der lohnenswertesten Freiluftgalerien Portugals … Hier geht’s zum Beitrag
Teil 2: Figueiró dos Vinhos – Eine historische Altstadt voller Street Art und Geschichte
In Figueiró dos Vinhos verschmelzen Street Art und Stadtgeschichte zu einer Open Air Galerie, die sich über den gesamten historischen Kern des charmanten 3.000-Einwohner-Städtchens erstreckt … Hier geht’s zum Beitrag
Teil 4: Estarreja – Reis und Tradition treffen auf Street Art und Lebensfreude
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