Die vermeintlichen Kosten für die Entfernung von Graffiti werden in der Regel von Seiten der Auftraggeber sehr hoch angesetzt und die bezifferte Summe auch in der Öffentlichkeit kommuniziert. Da die genannten Kosten in der Regel nicht weiter aufgeschlüsselt werden, lassen sich die tatsächlichen Kosten nur sehr schwer nachvollziehen. Es scheint allerdings oft so, als ob die Kosten aus Gründen der Abschreckung und Kriminalisierung von Graffiti bewusst zu hoch angesetzt werden.
MOSES & TAPS™ – THE WALL, 2016 Hamburg
Im Falle der Performance „THE WALL“ von MOSES & TAPS™, bei der das Duo eine Tür der Hamburger S-Bahn mit Ytong-Steinen zugemauert hatte, wurden die Kosten von Seiten der Deutschen Bahn mit mehreren 10.000 Euro beziffert.
Dem Graffitinetzwerk The Grifters wurde nun eine Abrechnung von anonymer Quelle zugespielt, die die tatsächlichen Kosten der Entfernung belegen soll. Die in dem geleakten Dokument genannte Summe bestätigt die Annahme, dass die Kosten von „mehreren 10.000 Euro“ um das Vieldache höher ausfallen, als die tatsächlichen Kosten der Entfernung.