Ein Beitrag von Tom Simon. Er ist Schüler an der Stadtteilschule Ehestorfer Weg in Hamburg Harburg, 15 Jahre alt und hat uns einen Beitrag über das von der Räumung bedrohte Alsen Gelände in Itzehoe geschickt, den wir gerne veröffentlichen.
Bis in die achtziger Jahre produzierte auf dem Alsen Gelände in Itzehoe eine Zementfabrik Baustoffe. Seit der Aufgabe des Standortes vor 34 Jahren stehen das Areal und die Produktionsgebäude leer. Über die Jahre hat sich das Gelände in das wohl farbigste Industrieareal Itzehoes verwandelt, auf dem sich regelmäßig talentierte Sprayer austoben und die Wände verschönern. Genutzt, verwaltet und beschützt wird das Gelände seit nun mehr als zehn Jahren vom Verein Planet Alsen.
Heute ist das Alsen Gelände so etwas wie das Zentrum urbaner Kultur der Stadt Itzehoe. Im ehemaligen Hauptgebäude betreibt der Verein eine Galerie und es gibt eine Konzertbühne und Bar. Regelmäßig finden hier Events wie der Itzehoer „Architektur Sommer“, Konzerte und Ausstellung statt.
Was 2006 begann, soll nun durch den Abriss der Industrieruinen beendet werden. Die Stadt Itzehoe droht dem Verein mit einem Räumungsbefehl. Obwohl das Alsen Gelände ein sehr wichtiger Bestandteil der Geschichte von Itzehoe ist, soll es abgeschafft werden. Was die Stadt jedoch danach mit dem Gelände plant, ist bis jetzt noch unklar. Klar ist jedoch, der wichtige Teil Itzehoer Kultur ist unersetzlich. Mehr Informationen zu der aktuellen Situation und dem Streit zwischen der Stadt und Planet Alsen gibt es in einem Radiobeitrag auf der Website des Kulturvereins zum Nachhören.
Auf dem Gelände der ehemaligen Zementfabrik in Itzehoe hat unter anderem schon der Sprayer Frost seinen perfekten Spot gefunden und über dem Eingang des so genannten „Jesus Hauses“ gesprüht. Der Name des Hauses stammt von einem Graffiti welches früher mal über dem Eingang stand. Auch der Künstler Daim hat bereits in seinen frühen Jahren auf dem Gelände seine 3D-Pieces gemalt.
In den letzen Jahren war ich oft auf dem Gelände und habe gemeinsam meinem Opa und Fotografen Prof. Dieter Simon Fotos gemacht. Sollte das Areal nun dem Abriss weichen müssen, fällt „ein riesiger Freiraum für urbane Kultur“, wie das Gelände von Setus Studt vom Verein Planet Alsen genannt wird, weg und das wäre schade.
Was ist eure Meinung zu dem Thema? Schreibt gerne ein Kommentar unter diesem Beitrag.